Viele Personen fragen sich vor dem Kauf eines Blutdruckmessgerätes, welches wohl das genauste ist. Über die Messgenauigkeit von Blutdruckmessgeräten braucht man sich aber keine Sorgen zu machen. Damit ein Gerät überhaupt in Umlauf gebracht werden darf, muss es klinisch validiert sein und darf eine Standardabweichung von ± 3 mmHg nicht überschreiten. Viel wichtiger ist es, während der Messung keine Fehler zu mache. Auch die Wahl der passenden Manschette ist entscheidend.
Klinisch validierte Blutdruckmessgeräte
Alle bei Sanihaus erhältlichen Blutdruckmessgeräte sind klinisch validiert. Das heisst, es wird an einer Gruppe von Personen die der durchschnittlichen Gesellschaft entsprechen, getestet. Je nach Testprotokoll sind dafür 33 bis 96 Testpersonen nötig. Viele Geräte sind gleichzeitig nach mehreren Standards validiert. Damit ein Gerät als klinisch validiert gilt, muss es eine Genauigkeit von ± 3 mmHg oder 2% aufweisen. Die Genauigkeit ist also sehr hoch. Bereits eine kleine Bewegung mit dem Arm während dem Messen beeinflusst den Blutdruck stärker als die zugelassene Messabweichung. Die Validierungsstellen arbeiten unabhängig und nach wissenschaftlichen Standards.
Weshalb Testsieger nicht genauer sind
Es gibt verschiedene Stiftungen und Firmen die unterschiedlichste Produkte Testen und dann einen Testsieger küren. Das bedeutet aber nicht, dass diese Geräte genauere Messwerte liefern. Bei den Warentests wird, anders als bei der klinischen Validierung, oft nur an einer sehr kleinen Personengruppe eine Überprüfung der Messgenauigkeit durchgeführt. Auch die dabei angewendeten Standards werden oft nicht veröffentlicht. Das reduziert die Aussagekraft der Ergebnisse stark. Gleichzeitig werden auch andere Faktoren wie Handhabung, Design, Anzahl Funktionen oder Preis mitberücksichtigt. Der Testsieger ist also vielmehr das bedienerfreundlichste und nicht das genauste Blutdruckmessgerät. Genau sind sie alle.
Mit der Zeit werden Blutdruckmessgeräte ungenau
Auch das genauste Blutdruckmessgerät wird mit der Zeit ungenau. Ursache dafür kann eine beschädigte Manschette sein, die während dem Messen Luft verliert. Auch eine nachlassende Elastizität der Manschette kann eine Ursache für ungenaue Blutdruckmesswerte sein. Manche Hersteller bieten für ihre Blutdruckmessgeräte deshalb Ersatzmanschetten an.
Wer zuverlässige Blutdruckmesswerte will, ersetzt sein Blutdruckmessgerät am besten alle paar Jahre. Häufig reicht auch schon der Ersatz der Manschette. Die meisten Hersteller geben für Ihre Blutdruckmessgeräte eine Lebensdauer von 5-10 Jahren an.
Blutdruck genau messen
Wer genaue Blutdruckmesswerte will, kann also aus allen Marken das Modell wählen, das am besten den eigenen Bedürfnissen entspricht. Wichtiger ist es, dass das Gerät nicht zu alt ist. Ausserdem ist es empfehlenswert eine Blutdruckmessgerät für den Oberarm zu verwenden, da mit diesen weniger Messfehler passieren. Unabhängig vom gewählten Gerätetyp, muss die Manschettengrösse zum Armumfang passen.
Beim Durchführen der Messung sollte man sich an die allgemeingültigen Regeln halten, um genaue Werte zu erhalten.
- Vergleichen Sie die Blutdruckmesswerte von zu Hause mit denen beim Arzt. Eine leichte Abweichung ist normal, ist der Unterschied sehr gross oder wird immer grösser, kann das ein Anzeichen für die nachlassende Genauigkeit des Geräts sein.
- Beim ersten Mal an beiden Armen messen und anschliessend immer am Arm mit dem höheren Wert messen.
- Eine Stunde vor der Blutdruckmessung nichts Essen und Trinken, vor allem keinen Kaffee oder Alkohol.
- Den Blutdruck immer am Morgen messen, bevor man die Medikamente einnimmt.
- 5 Minuten vor der Messung ruhig auf einem Stuhl sitzen.
- Während der Blutdruckmessung nicht sprechen oder sich bewegen (viele moderne Geräte zeigen auf dem Display an, wenn man während dem Messen nicht genügend ruhig war).
Serielle Messung für besonders genaue Blutdruckwerte
Die meisten Personen sind, wenn sie den Blutdruck messen, unbewusst leicht aufgeregt. Misst man ihn dreimal hintereinander, sinken die Werte kontinuierlich. Aus diesem Grund hat sich die serielle Blutdruckmessung etabliert. Dabei wird der Blutdruck dreimal hintereinander mit einem Abstand von ungefähr einer Minute gemessen. Aus diesen drei Werten berechnet man dann den Durchschnittswert, den man in den Blutdruckpass einträgt. Wer von den Vorteilen dieser genauen Blutdruckmessmethode profitieren möchte, aber keine Lust auf die Rechnerei hat, wählt ein Blutdruckmessgerät mit Serienmessfunktion. Dort genügt ein Druck auf den Startknopf und das Gerät führt alle drei Messungen vollautomatisch durch. Am Ende der Messung wird der Durchschnittswert angezeigt.
Folgende Blutdruckmessgeräte eignen sich für die serielle Blutdruckmessung
Boso Medicus Exclusive: Beim Boso Medicus Exclusive braucht man die serielle Messung lediglich vor der ersten Anwendung einzustellen. Danach wird immer, wenn man das Gerät startet, eine serielle Messung mit drei Einzelmessungen durchgeführt. Weiter können die Mittelwerte für alle gespeicherten Messwerte, sowie für die vor oder nach dem Mittag gemessenen Blutdrücke angezeigt werden.
Omron M500 Intelli IT: Das Omron M 500 führt keine vollautomatische serielle Messung durch. Misst man den Blutdruck aber zwei oder dreimal am Vormittag oder Nachmittag, lässt sich für diese Messungen ein Mittelwert anzeigen. Auch die Mittelwerte der letzten 7 Tage lassen sich anzeigen. Dank dem Dual Display kann der aktuelle Wert gleichzeitig mit dem Durchschnittswert angezeigt werden. Das erlaubt einen unkomplizierten Vergleich.
Mittels Bluetooth lässt sich das Gerät ausserdem mit dem Smartphone verbinden. Mit der Omron connect APP können die Werte übertragen, langfristig speichern und grafisch darstellt werden.
