Handgelenk und Finger

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Die Hand ist das wohl wichtigste Werkzeug der Primaten. Durch den opponierbaren Daumen wird der Pinzettengriff ermöglicht, welcher uns erlaubt Gegenständer sehr unterschiedlicher Grösse und Gewichts zu halten. Vom kleinsten Reiskorn bis zum grossen Stein lässt sich mit der Hand alles greifen. Die Hand dient aber auch der Kommunikation. Durch Berührung lässt sich Zärtlichkeit ausdrücken, mit den Fingern lassen sich Gegenstände in der Ferne zeigen und die verbale Kommunikation unterstützen.

Anatomie

Hand und Finger setzen sich aus insgesamt 27 Knochen zusammen. Sie werden unterteilt in Handwurzelknochen, Mittelhandknochen, proximale (körpernahe) Phalangen, intermediale Phalangen und distale (körperfernen) Phalangen. Die acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Kopfbein, grosses und kleines Vieleckbein, Dreieckbein, Erbsenbein und Hakenbein) sind in zwei Reihen angeordnet, zwischen denen sich das distale Handgelenk befindet. Das proximale Handgelenk, welches als eigentliches Handgelenk wahrgenommen wird befindet sich zwischen Kahnbein, Mondbein und Dreieckbein, welche gelenkig mit der Speiche verbunden sind.

Körperfern der Handwurzelknochen finden sich die fünf Mittelhandknochen, welche an der Handfläche oder dem Handrücken problemlos tastbar sind. Sie bilden den Ansatz für die in der Länge angeordneten Fingerknochen (Phalangen), von welchen jeder Finger drei besitzt, ausser dem Daumen, der nur aus zwei Fingerknochen besteht.

Muskeln

Trotz ihrer zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten weist die Hand verhältnissmässig wenige Muskeln auf. Die grösste Muskelgruppe der Hand ist die Thenarmuskulatur, welche zwischen Mittelhandknochen des Daumens und Handwurzel verläuft und als Daumenballen sichtbar ist. Die Beweglichkeit und Opponierbarkeit des Daumens ist zu einem grossen Teil durch die Thenarmuskulatur begründet.

Die Hypothenarmuskulatur, welche den Kleinfingerballen bildet, ist ebenfalls an der Oppositionsbewegung beteiligt und ermöglicht es den kleinen Finger dem Daumen gegenüberzustellen. Beide Ballen bilden ausserdem ein Polster für Knochen und Nerven beim Greifen von schweren oder harten Gegenständen.

Die Hohlhandmuskeln setzen an den Mittelhandknochen und den proximalen Phalangen an.

Der grösste Teil der für die Fingerbewegungen verantwortlichen Muskeln befinden sich nicht in der Hand, sondern im Unterarm. Über lange Sehnen setzen sie an den Fingern an und ermöglichen die Bewegung der Hand, ohne diese durch Muskelgewebe unnötig „dick“ zu machen.

Ringförmige Verstärkungen der Finger-Sehnenscheide, welche auch Ringband genannt werden, leiten die Kraft der Beugemuskeln auf der Beugeseite der Finger so um, dass es möglich wird die Finger ohne grossen Kraftaufwand zu beugen.

Nerven und Karpaltunnel

Die Hand wird von drei grossen Nerven versorgt, dem Mittelnerv (N. medianus), dem Speichennerv (N. radialis) und dem Ellennerv (N. ulnaris). Um präzises Greifen und Fühlen zu ermöglichen sind die Hand und insbesondere die Finger mit sehr vielen und verschiedenen Rezeptoren bestückt.

Der Mittelnerv versorgt den grössten Teil der Hand vom Daumen bis zum Ringfinger, sowie einen Grossteil der Handfläche. Sein Verlauf unter dem queren Handgelenksband bereitet aber oft Probleme. Das Handgelenksband bildet zusammen mit den Handwurzelknochen den Karpaltunnel, durch welchen neben dem Mittelnerv auch Blutgefässe und die Beugesehnen der Hand verlaufen. Schwellen die Sehnenscheiden bei einer Entzündung an, wird der Nerv im engen Karpaltunnel stark komprimiert was zu Gefühlsstörungen führen kann (mehr zum Karpaltunnel-Syndrom).

Erkrankungen der Hand

Hand und Handgelenk werden täglich intensiv beansprucht und sind deshalb häufig von überlastungsbedingten Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder dem Karpaltunnelsyndrom betroffen.

Die distale Radiusfraktur (Handgelenksbruch) ist der häufigste Knochenbruch beim Menschen. Schon bei einem normalen Sturz kann es zu dieser Verletzung kommen, da die Hände reflexartig ausgestreckt werden um den Sturz zu bremsen. Eine weitere häufige Verletzung ist der Skidaumen, welche durch gewaltsames Wegknicken des Daumens nach hinten verursacht wird.

Ihre Funktion als wichtiges Werkzeug macht die Hand ausserdem anfällig für Verbrennungen, Schnitt- und Quetschverletzungen.

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