Dekubitus

Dekubitus

Dekubitus sind Druckgeschwüre die auftreten, wenn man lange in der gleichen Position sitzt oder liegt. Betroffen sind vorwiegend Personen die aufgrund ihres Alters oder einer Erkrankung stark in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Bei Immobilität ist deshalb auf eine geeignete Dekubitusprophylaxe zu achten. Wenn es bereits zu einer Wunde gekommen ist, sollte man schnell ärztlichen Rat einholen und mit der Behandlung beginnen.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus oder Druckgeschwüre sind Wunden die nicht oder nur langsam heilen. Dies aufgrund von Druckschäden die beim Liegen oder Sitzen entstehen. Durch den hohen Druck werden die Blutgefässe zusammengedrückt und die Durchblutung ist eingeschränkt. Schliesslich stirbt das Gewebe ab und es kommt zu Haut und/oder Gewebeschäden der tieferliegenden Schichten wie Fettgewebe und Muskeln.

In der Regel braucht es einen hohen Druck über 1-2 Stunden um ein Druckgeschwür entstehen zu lassen. Scherkräfte, z.B. wenn jemand im Bett nach unten rutscht, beschleunigt den Prozess.

Dekubitus Einteilung nach EPUAP

Je nach Tiefe der Wunde wird zwischen vier verschiedenen Schweregraden des Dekubitus unterschieden.

  • Grad I: Nicht wegdrückbare Rötung der Haut, die auch nach 10 Stunden noch besteht. Symptome wie Schmerzempfinden, Verhärtungen, weiches Gewebe oder eine veränderte Temperatur gegenüber dem Umliegenden Gewebe können auftreten.
  • Grad II: Die Haut ist teilweise zerstört. Es liegt eine offene, flache Wunde vor, die ein rotes bis rosafarbenes Wundbett aufweist.
  • Grad III: Alle Hautschichten sind zerstört und das Fettgewebe kann sichtbar werden.
  • Grad IV: Totaler Gewebeverlust. Muskeln, Sehnen oder Knochen sind sichtbar. Es besteht die Gefahr für eine Knochenentzündung. Die Wunde kann Tunnel bilden.

Wer ist betroffen?

Grundsätzlich entsteht ein Dekubitus bei Immobilität. Das kann Personen nach einem Unfall betreffen, die ans Bett gefesselt sind oder auf der Intensivstation liegen. Häufiger sind es aber sehr betagte Personen, die an Druckgeschwüren leiden, sowie Personen mit einer Querschnittlähmung. Individuelle Risikofaktoren erhöhen die Gefahr einen Dekubitus zu erleiden.

Dekubitus Entstehung
Ein Dekubitus entsteht häufig an Stellen, die über längere Zeit Druck ausgesetzt sind (z.B. unter der Ferse).
Dekubitus Bett
Für die Behandlung und Prophylaxe ist nicht zwingend eine „Spitaleinrichtung“ nötig – es gibt Lösungen für zu Hause.

Risikofaktoren für Dekubitalgeschwüre

  • Alter: Mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner und anfälliger für Schäden.
  • Austrocknung: Wenn man zu wenig trinkt nimmt die Elastizität und Widerstandsfähigkeit der Haut ab.
  • Falsche Ernährung: Eine ungesunde Ernährung mit wenig Nährstoffen reduziert die Fähigkeit des Körpers, Wunden zu heilen.
  • Immobilität: Wer lange (1-2 Stunden) in der gleichen Position liegt oder sitzt, hat ein erhöhtes Risiko für eine Minderdurchblutung einzelner Körperpartien.
  • Gewicht: Sowohl sehr dünne, wie auch übergewichtige Personen haben ein erhöhtes Risiko.
  • Systemische Erkrankungen: Dekubitus kann eine Folgeerkrankung von Diabetes sein. Aber auch Personen mit einer Neuropathie, welche die Druckbelastung nicht wahrnehmen, erkranken vermehrt an Dekubitus.
  • Inkontinenz: Bleibt die Haut über längere Zeit feucht, ist sie empfindlicher.

Häufig von Druckgeschwür betroffene Stellen

Betroffen sind fast immer Stellen an denen der Knochen direkt unter der Haut liegen und kaum von Polsterfett überdeckt ist.

  • Ferse
  • Knie
  • Ellenbogen
  • Knöchel
  • Kreuzbein und Steissbein
  • Wirbelsäule
  • Schulter
  • Hinterkopf
  • Hüfte

Dekubitus vorbeugen

Viele Patienten und Personen die Ihre Angehörigen pflegen, wissen nicht ausreichend darüber Bescheid wie Dekubitus entsteht und wie man ihn vorbeugen kann. Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt darüber und sprechen Sie Ihr Unwissen zum Thema an, damit Sie die nötigen Informationen erhalten. Dekubitus gefährdete Personen sollten auf folgendes achten:

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  1. Wechsellagerung: Patienten müssen regelmässig nach einem vorab festgelegten Plan umgelagert werden und Druckstellen über längere Zeit zu verhindern.
  2. Hilfsmittel verwenden: Häufig reicht die Umlagerung nicht aus um Dekubitus vorzubeugen. Spezielle Hilfsmittel wie Wechseldruckmatratzen, Dekubitus-Sitzkissen oder Gelenkschoner unterstützen die sichere Lagerung.
  3. Hautpflege: Die Haut sollte regelmässig gereinigt und gepflegt werden. Personen mit Inkontinenz benötigen besondere Aufmerksamkeit. Das Inkontinenzmaterial sollte frühzeitig gewechselt werden.
  4. Bettklima: Das Bett sollte stets frisch und trocken gehalten werden, damit die Haut nicht von der Feuchtigkeit aufgeweicht wird.
  5. Gesunde Ernährung: Risikopatienten sollten regelmässig ausgewogene Nahrung erhalten und falls sie unter einem verminderten Durstgefühl leiden zum Trinken angehalten werden.

Wichtig: Alle Massnahmen müssen kombiniert und konsequent eingehalten werden!

Dekubitus behandeln

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Bereits bei einem ersten Anzeichen für einen Dekubitus, also einer Rötung die sich nicht wegdrücken lässt, sollte man sich einem Arzt vorstellen. Die Behandlung sieht gleich aus wie die Prophylaxe. Besteht bereits eine offene Wunde, kommen weitere Behandlungsmethoden dazu.

  • Entlastung: Wurden bisher keine speziellen Hilfsmittel zur Entlastung der betroffenen Körperstelle eingesetzt, sind diese dringend anzuschaffen.
  • Wundbehandlung: Die Wunden sollten niemals mit Hausmitteln behandelt werden. Lassen Sie sich von einem Arzt geeignete Wundauflagen zur feuchten Wundbehandlung verordnen.
  • Schmerzbehandlung: Dekubitus kann sehr schmerzhaft sein, auch bei kleinen Hautschäden. Greifen Sie nicht auf selbstgekaufte Medikamente zurück, sondern lassen Sie sich vom behandelnden Arzt beraten.
  • Operation: Die Heilungstendenz von Dekubitus-Wunden ist schlecht. Manchmal ist eine Operation deshalb unumgänglich. Mittels Spalthaut können Hautdefekte repariert werden. Dieser Eingriff ist recht einfach und geht selten mit Komplikationen einher.

Bei tiefen Wunden mit Beteiligung von Fettgewebe und Muskeln kann eine Lappenplastik notwendig werden. Dabei wird umliegendes Gewebe in den Defekt vorgeschoben oder von einer anderen Körperstelle entfernt und eingesetzt.