Sturzprophylaxe

Der König Juan Carlos stürzt zu Boden

Alleine in der Schweiz stürzen jährlich um die 300’000 Menschen und tragen Unfallfolgen davon. Ältere Menschen sind oft von besonders schwerwiegende Verletzungen betroffen. Im Durchschnitt stürzt jeder Dritte oder jede Dritte über 65 Jahren einmal pro Jahr, mit 70 verdoppelt sich die Zahl. Die Sturzprophylaxe hat somit eine grosse gesellschaftliche Bedeutung. Sicher vor Stürzen ist nicht einmal der spanische König, der kürzlich öffentlich gefallen ist.

Was sind die Sturzursachen?

Um eine gute Sturzprophylaxe betreiben zu können, müssen die Sturzursachen bekannt sein. Meist sind Stürze im Alter auf verschiedene, multifaktorielle Faktoren zurückzuführen, wobei ein Risikofaktor meist die Gangunsicherheit ist. Diese kann durch Gleichgewichtsstörungen, schwache Muskulatur oder verlangsamte Reflexe verursacht sein. Sturzursachen werden in zwei Gruppen geteilt, wonach sich auch die Sturzprophylaxe richtet:

Interne Sturzfakorten

Hierzu gehören hauptsächlich altersbedingte Veränderungen wie z.B. schlechtes Sehvermögen (Grauer Star), Herzrhythmusstörungen, Schwindel oder ein verändertes Gangbild bei Parkinson. Auch chronische Erkrankungen wie Demenz, Depression oder Inkontinenz haben Einfluss auf die Sturzhäufigkeit. Nicht selten haben Medikamente Nebenwirkungen, welche zu Stürzen führen können (Blutdruckmedikamente, Schlafmittel).

Externe Sturzfaktoren

Zu den externen Faktoren gehören alle Gefahren im Alltag, sowie das Umfeld. Typische Sturzquellen sind unebene Böden, Teppiche, Schwellen oder glatte Böden im Badezimmer. Oft wird über nächtliche Stürze berichtet, welche sich bei schlechter Beleuchtung ereignet haben. Auch falsche Schuhe oder schlecht eingestellte Gehilfen können Ursache eines Sturzes sein.

Die Sturzprophyalxe befasst sich sowohl mit den internen, wie auch mit den externen Faktoren.

Die Sturzprophylaxe

Die Sturzprophylaxe oder auch Sturzprävention hat zum Ziel, Risikofaktoren zu minimieren und damit Stürze zu vermeiden. Die Sturzprophylaxe ist eine vielseitige Strategie, eine Kombination aus medizinischer, rehabilitativer und umgebungsadaptierender Massnahmen. Unterschieden wird die primäre und die sekundäre Sturzprävention. Primäre Sturzprävention heisst, dass es noch nicht zu einem Sturz gekommen ist, aber ein erhöhtes Risiko besteht. Bei der sekundären Sturzprävention hat sich bereits ein Sturz ereignet, das Risiko ist per Definition extrem hoch und eine intensive Prophylaxe ist nötig.

Primäre Sturzprophylaxe

Viel Bewegung fördert nicht nur Herz-Kreislauf und Muskulatur, sondern verbessert auch die Koordination und das Gleichgewicht. Zu Beginn sind entspannte Spaziergänge auf ebenem Untergrund ausreichen, wer sich sicher fühlt kann auch in unruhigeres Gelände (mit dem passenden Schuhwerk und Stock).

Sekundäre Sturzprophylaxe

Nach einem Sturz fühlen sich die Betroffenen oft unsicher und trauen sich kaum auf die Beine. Hier steht die verbesserte Körpererfahrung im Vordergrund. Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit müssen gezielt geschult werden. Häufig ist die Muskulatur der Beine sehr Schwach, ein leichtes Krafttraining reduziert die Gefahr eines Sturzes. Gelegentlich ist auch eine psychologische Betreuung zu empfehlen, denn Sturzgefährdete Patienten sind oft entgeistert und haben Anst vor einem weiteren Ereignis.

Sturzprophylaxe mit Wanderschuhen und GehstockEinfach Massnahmen zur Sturzprävention

Sturzprävention allgemein

  • Wann war Ihr letzter Besuch beim Optiker? Nur wer Hindernisse scharf sehen kann, kann ausweichen und einen Sturz verhindern.
  • Trainieren Sie Ihre Beinmuskulatur, das fördert nicht nur Kraft sondern auch Koordination und Sicherheit.
  • Passen Sie das Verhalten Ihrer Fitness an -jeder hat andere Grenzen.

Sturzprävention in der Wohnung

  • Vermeiden Sie alle unnötigen Stufen oder Absätze, auch herumliegende Gegenstände können Grund für einen Sturz sein.
  • Achten Sie darauf, dass alle Teppiche flach aufliegen und gegen Wegrutschen gesichert sind.
  • Richten Sie Ihre Wohnung möglichst praktisch ein, so dass Sie z.B. für den nächtlichen Toilettengang keinen Slalom gehen müssen.
  • Sorgen Sie für ausreichend Licht in der Wohnung, dazu gehört auch die Beleuchtung von Gängen und Treppen.
  • Benutzen Sie das Treppen-Geländer oder stützen Sie sich an der Wand ab. Achtung beim Abstützen auf Möbel, diese können unverhofft wegrutschen.

Sturzprävention draussen und unterwegs

  • Tragen Sie hochwertiges Schuhwerk, welches ideal passt. Nur mit guten Schuhen erhalten Sie ein sicheres Bodengefühl.
  • Passe Sie Ihre Schuhe den Gegebenheiten an, gehen Sie nicht mit Halbschuhen im Wald wandern.
  • Nehmen Sie ruhig einen Stock zu Hilfe. Gehstöcke gehören zu den wirkungsvollsten Sturzprophylaxe-Massnahmen.
  • Setzen Sie sich bei Müdigkeit kurz hin und machen eine Pause mit Getränk, denn Flüssigkeitsmangel kann zu Stürzen führen.

Hüftprotektoren

Stürze können leider nicht immer verhindert werden, sie passieren auch bei allen Bemühungen. Schwere Verletzungen, wie z.B. die Schenkelhalsfraktur können jedoch mit den richtigen Hüftprotektoren in bis zu 75% verhindert werden. Sanihaus bietet Ihnen im Onlineshop ein ansprechendes Sortiment an Hüftprotekoren für Sie und Ihn -neu auch als praktisches Einsteiger Set.

Hüftprotektoren können wie normale Unterwäsche getragen werden, die wirkungsvollen Polster befinden sich dabei genau auf höhe der Hüft. Bei einem Sturz wird die Kraft sofort abgefedert und verteilt, so dass schwere Verletzungen reduziert werden. Es empfiehlt sich auch, die Protektoren nachts zu tragen, da sich Stürze oft im dunkeln ereignen.


Weiterführende Links zum Thema Sturzprophylaxe

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