Krampfadern

Krampfadern

Ursachen und Beschwerden des Krampfadernleidens

Die Entstehung von Krampfadern

Die häufigste Ursache von Krampfadern ist eine familiär vererbte Schwäche des Bindegewebes. Es kommt zur Ausweitung der Venen, welche einen sichtbar geschlängelten Verlauf zeigen. Weitet das Gefäss im Bereich einer Venenklappe aus, so wird diese undicht und es kommt zum Rückfluss. Der weiter unten liegende Venenabschnitt wird zusätzlich belastet und weiten sich ebenfalls aus. So schreitet die Erkrankung immer weiter fort, bis eine Prophylaxe resp. Therapie eingeleitet wird. Aus dem vergrösserten Venendurchmesser resultiert ein verlangsamter Blutfluss, was als wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung einer Thrombose gilt. Der erhöhte Druck in den Gefässen führt ausserdem zum Austritt von Flüssigkeit ins Gewebe, diese kann als Schwellung (Ödem) festgestellt werden. Im Bereich einer varikös veränderten Vene ist auch die Sauerstoffversorgung reduziert, was zu Langzeitschäden an der Haut führt.

Auch häufiges Stehen und Sitzen oder Tätigkeiten, welche den Druck im Bauchraum erhöhen (z.B. Heben von Lasten) tragen zur Entwicklung von Krampfadern bei. Die Schwangerschaft gilt ebenfalls als Risikofaktor.

Kompressionsstrümpfe

Die Beschwerden von Krampfadern können ganz unterschiedlich sein. Oft wird der Krankheit jedoch wenig Beachtung geschenkt und mit der Therapie zugewartet bis Komplikationen entstehen. Als erstes Anzeichen sind schwere und müde Beine zu nennen, es folgen abendliche Schmerzen und Hitzegefühl. Häufig berichten die Patienten auch über nächtliche Wadenkrämpfe. Typischerweise kommt es tagsüber zum leichten Anschwellen der Knöchel und Unterschenkel, dem Ödem. Teilweise sind die Schwellungen ganz diskret und können von Auge nicht wahrgenommen werden. Bei Verdacht können ganz einfach morgens und abends die Beinumfänge gemessen und verglichen werden. Markieren Sie dazu die Messstelle, damit auch wirklich auf gleicher Höhe gemessen wird.

Krampfadern können sich entzünden (Phlebitis), der darüber liegende Bereich ist schmerzhaft und gerötet. Bei einem ausgedehnten Befund kann es auch zu Fieber kommen.

Werden die Krampfadern über längere Zeit nicht behandelt, so kommt es zur chronisch venösen Insuffizienz. Typisches Zeichen ist die bräunliche Verfärbung der Haut auf Knöchelhöhe, diese wird als Purpura jaune docre bezeichnet. Die Haut wird dünn und wenig resistent gegen äussere Einflüsse. Es kann sich ein offenes Bein bilden (Ulcus cruris), welches nur unter einer sehr strengen Therapie abheilen kann.

Die verschiedenen Formen von Krampfadern

Retikuläre Krampfadern und Besenreiser

Sind die kleinen Gefässe in der Unterhaut erweitert, so spricht man von Besenreisern und retikulären Krampfadern. Von Besenreisern sind vor allem Frauen betroffen, häufig entstehen sie bereits ab dem 25. Lebensjahr. Diese höchstens 2mm durchmessenden Gefässe breiten sich netzförmig aus und treten meist auf der Aussenseite der Beine, sowie in der Kniekehle auf. Retikuläre Krampfadern sind etwas grobmaschiger und weisen einen grösseren Durchmesser auf. Werden sie verletzt, bildet sich ein grosser Bluterguss. Besenreiser und retikuläre Krampfadern haben in der Regel keine medizinische Bedeutung, die kosmetischen Ansprüche stehen im Vordergrund. Allerdings sind sie meistens Ausdruck einer Venenschwäche oder veränderter Druckverhältnisse im Venensystem. Eine weitere Abklärung durch den Spezialisten ist angezeigt um die nötige Prophylaxe einzuleiten. Besenreiser und retikuläre Krampfadern können mittels Verödung oder Laserbehandlung therapiert werden. Für die Prophylaxe eignen sich medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse I-II.

Ausgeprägte Bildung einer Stammvarikose

Stamm-, Seitenast- und Perforansvarizen

Stamm- und Seitenastvarizen sind die klassischen Krampfadern der grossen, oberflächlichen Beinvenen. Die beiden Stammvenen am Bein sind

  • die Vena saphena magna, welche vom Innenknöchel am Knie vorbei zur Leiste zieht und
  • die Vena saphena parva, welche vom Aussenknöchel in Richtung Kniekehle verläuft, um dort in das tiefe System zu münden.

Die Stammvarikose beginnt meist mit einer Schlussunfähigkeit einer hoch gelegenen Venenklappe, kurz vor Eintritt ins tiefe Venensystem. Blut fliesst rückwärts vom tiefen ins oberflächliche System und verursacht eine Druckerhöhung. Ohne Therapie schreitet die Erkrankung in Richtung Fuss fort. Seitenastvarizen sind die übrigen, grossen und veränderten Venen, welche isoliert oder mit einer Stammvarikose zusammen auftreten können.

Bestehen Krampfadern über Jahre, so wird auch das tiefe Venensystem ausgeweitet. Umgekehrt führt eine Thrombose der tiefen Beinvenen zur Abflussbehinderung und die oberflächlichen Venen werden akut belastet. Die Gefässe weiten sich aus und die Klappen werden undicht. Krampfadern entstehen. Im Gegensatz zur primären Varikosis, spricht man hier von sekundären Varizen.

Perforansvenen heissen die Gefässe, welche das oberlächliche mit dem tiefen Beinvenensystem verbinden. Auch hier sind Venenklappen zu finden, welche den Blutfluss von aussen nach innen erlauben. Bei der Perforansvarikose sind die Klappen undicht, es kommt zur Umkehr des Blutflusses. Diese Krampfadern werden auch Blow-Out-Varizen genannt.

Alles über die Krampfadern OP