Beim Lipödem ist die Fettverteilung gestört. Anstatt im ganzen Körper gleichmässig, wird das Unterhautfettgewebe nur in den Oberschenkel, manchmal auch Unterschenkel oder Gesäss, gebildet. Das führt zu einer unproportionalen Erscheinung, ist für die Betroffenen zuweilen aber auch schmerzhaft. Mit der richtigen Therapie können Beschwerden gelindert werden.
Das Lipödem
Die Ursache des Lipödems ist bis heute nicht bekannt. Da fast ausschliesslich Frauen betroffen sind und es zu familiären Häufungen kommt, werden sowohl erblich bedingte, als auch hormonelle Faktoren als Ursache angenommen.
Der Leidensdruck der Patientinnen ist gross. Einerseits ist das Erscheinungsbild durch den unproportional grossen Unterkörper gestört. Betroffene berichten oft, die untere Körperhälfte gehöre gefühlt nicht zu ihnen.
Andererseits kommt es im weichen Fettgewebe zur Einlagerung von Flüssigkeit. Das ist der erhöhten Durchlässigkeit der Gefässe geschuldet. Ausserdem wird die Lymphbildung durch das Fettgewebe behindert, sodass das Lipödem im Verlauf des Tages immer stärker anschwillt.
Hinzu kommt eine hohe Berührungs- und Druckempfindlichkeit. Bereits leichtes Anschlagen kann blaue Flecken verursachen.
Therapie
Das Lipödem ist bis heute nicht heilbar. Dennoch ist eine möglichst frühzeitige Therapie angezeigt um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern. Durch die Behandlung des Lipödems werden die Beschwerden gelindert und eine Verhärtung des überschüssigen Fettgewebes vorgebeugt.
Da die Flüssigkeitsansammlung im Fettgewebe für die Beschwerden bei Lipödem verantwortlich ist, hat die Therapie zum Ziel möglichst viel Flüssigkeit aus dem Gewebe zu leiten. So lassen sich die Umfänge reduzieren, die Spannungsschmerzen lindern und eine Einlagerung von Eiweissen die Verhärtungen verursachen vorbeugen. Der Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe kann am besten mit der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) begegnet werden.
Komplexe physikalische Entstauungstherapie
Die KPE setzt sich aus verschiedenen Pfeilern zusammen. Gemeinsam erzielen sie zur wirkungsvollen Entstauung des Lipödems, dabei ist jeder Pfeiler notwendig für eine erfolgreiche Therapie.
Lymphdrainage
Flüssigkeit im Gewebe wird von den Lymphgefässen aufgenommen und abtransportiert. Beim Lipödem ist die Lymphbildung gestört. Mit Lymphdrainage lässt sich die Aktivität der Lymphgefässe anregen, was den Abtransport von Flüssigkeit begünstigt. Bei Lipödem stehen die apparative und die manuelle Lymphdrainage zur Verfügung. Idealerweise werden beide Anwendungen kombiniert um von einer maximalen Wirkung zu profitieren und Kosten zu sparen.
Apparative Lymphdrainage
Die apparative Lymphdrainage wird mit einem Lymphdrainagegerät durchgeführt. Passend zum Gerät wird eine Manschette mit mehreren Kammern benötigt. Das Lymphdrainagegerät pumpt die einzelnen Kammern der Manschette nacheinander auf und erzeugt so eine Wechseldruckmassage die den Lymphfluss auch über das Ende der Manschette hinaus anregt.
Bei den meisten Lymphdrainagegeräten lässt sich die Druckstärke einstellen. Mit hohen Drücken ist eine intensive Behandlung des Lipödems möglich. Selbst bei „austherapierten“ Patientinnen lassen sich mit der apparativen Lymphdrainage grosse Volumenreduktionen erreichen und die Verhärtungen reduzieren. Die Beweglichkeit der Gelenke wird dadurch begünstigt.
Besonders empfehlenswert für die Anwendung zu Hause ist das VASOprime wave4 Lymphdrainagegerät. Es ist so konzipiert, dass es von medizinischen Laien problemlos selbständig angewendet werden kann. Auf dem Touch-Screen Display mit Bildern sind alle nötigen Einstellungen innert Sekunden vorgenommen. Damit die nächste Behandlung schnell beginnen kann, werden die letzten Einstellungen beim Ausschalten des Geräts gespeichert und sind beim erneuten Einschalten schon angewählt.
Das VASOprime wave4 finden Sie als Mietgerät oder zum Kaufen im Sanihaus.
Vorteile
- Grosse Volumenreduktion möglich
- Regt den Lymphfluss nachweislich an
- Kann zu Hause durchgeführt werden
- Verbesserung der Beweglichkeit
- Kostengünstig
Manuelle Lymphdrainage
Bei der manuellen Lymphdrainage werden die Beine und der Rumpf mit sanften Massagegriffen behandelt. Wird die manuelle Lymphdrainage richtig durchgeführt, regt sie den Lymphabfluss an und begünstigt so die Entstauung des Ödems.
Vorteile
- Verhärtete Stellen können gezielt behandelt werden
- Behandlung von Gesäss und Bauch möglich
Kompressionsstrümpfe
Mit Lymphdrainage lassen sich die Wassereinlagerungen bei Lipödem reduzieren. Da die Flüssigkeit im Körper ständig in Bewegung ist, schwillt das Gewebe danach bald wieder an, wenn es nicht mit Kompression versorgt wird. Wer an einem Lipödem leidet, muss deshalb täglich Kompressionsstrümpfe tragen. Damit der Strumpf die Schwellung ausreichend zurückdrängt und im weichen Gewebe nicht einschnürt, sollte auf eine feste Qualität geachtet werden. Bei eher leicht ausgeprägtem Lipödem eignen sich z.B. die Varisan Top Cotton oder die mediven plus. Bei stark ausgeprägter Schwellung ist ein flachgestrickter Strumpf wie der Juzo Expert vorzuziehen.
Sport und Bewegung
Auch wenn das Lipödem selbst diätresistent ist, dürfen Sport und Bewegung bei Lipödem nicht zu kurz kommen. Die Wirksamkeit der Kompressionsstrümpfe wird bei Bewegung verstärkt, sodass die Schwellung zuverlässig behandelt wird.
Ausserdem sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet und regelmässig Sport getrieben werden, denn ca.80% der Lipödem Patientinnen sind zusätzlich übergewichtig.
Bei Fragen zum VASOprime wave4 Lymphdrainagegerät und zum Kauf von Kompressionsstrümpfen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.