Hilfe bei geschwollenen Füssen

Geschwollene Füsse können verschiedene Ursachen haben, wir stellen Ihnen die häufigsten Gründe für geschwollen Füsse vor. Lernen Sie auch, was Sie gegen die Schwellungen machen können und weshalb die Schwellungen im Sommer oft zunehmen.

Das gesunde Bein

Der Körper besteht zu einem grossen Teil aus Wasser, das einerseits in den Zellen gespeichert und andererseits in den Blutbahnen und Lymphgefässen unterwegs ist. Im gesunden Bein funktioniert das Zusammenspiel des Blutkreislaufs und Lymphsystem wie folgt.

Das Blut fliesst in den Arterien ins Bein. Die Arterien verästeln sich zu immer kleineren Gefässen, bis sie schliesslich Kapillaren (Haargefässe) sind. In Bereich der Kapillaren findet der Stoffaustausch statt. Das Blut gibt Sauerstoff an die Zellen ab und nimmt Abbauprodukte auf. Ein Teil der Blutplasmas tritt hier zudem ins Gewebe aus. Die Venenkapillaren nehmen einen Grossteil der Flüssigkeit wieder auf und transportieren ihn als Teil des jetzt sauerstoffarmen Blutes zurück zum Herzen. Die Flüssigkeit die nicht von den Blutgefässen resorbiert wird, bezeichnet man als lymphpflichtige Last. Zusammen mit darin gelösten Proteinen wird die Flüssigkeit von den Lymphgefässen aufgenommen und zum Venenwinkel geleitet, wo sie wieder in den Blutkreislauf abgegeben wird.

In diesem Ablauf kann es zu verschiedenen Störungen kommen, die als häufigste Ursachen für geschwollene Füsse gelten.

Venöse Ursachen für Schwellungen

In den Venen fliesst das Blut entgegen der Schwerkraft. Venenklappen wirken als Bremse um einen Rückfluss in den Gefässen zu verhindern. Erblich bedingt, können die Venen sich weiten und die Klappen unwirksam machen. Die erweiterten Gefässe sind oft unter der Haut als Krampfadern sichtbar. Thrombosen oder Venenentzündungen können die Klappen ebenfalls schädigen.
In den erweiterten Gefässen fliesst das Blut langsamer und der Druck ist erhöht. Folglich wird mehr Flüssigkeit aus den Gefässen ins umliegende Gewebe abgegeben und die Füsse schwellen an.

Geschwollene Füsse am Abend sind ein erstes Anzeichen für eine venöse Schwäche. Mit den Jahren werden die Schwellungen immer ausgeprägter und bleiben bestehen, auch wenn man sich hinlegt.

Therapie

medizinische Kompressionsstrümpfe gegen Schwellungen

Bei venöser Schwäche hilft die Kompressionstherapie Schwellungen zu reduzieren. In der Regel werden Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 getragen um ein Anschwellen der Füsse im Verlauf des Tages zu verhindern. Bei Sanihaus finden Sie eine grosse Auswahl an wirksamen Kompressionsstrümpfen.

Ergänzend dazu sollte man sich regelmässig bewegen. Bei ausgeprägten Schwellungen kann die apparative Massage mit einem AIK-Gerät helfen. Auch gegen Hausmittel wie kaltes Abduschen spricht nichts.

Lymphatische Schwellungen

Die Lymphgefässe sind äusserst fein und können bei Unfällen oder Operationen verletzt werden. Die Flüssigkeit im Gewebe wird dann nicht mehr ausreichend aufgenommen, es kommt zu einem geschwollenen Fuss. Typischerweise sind beim Lymphödem auch die Zehen geschwollen. Durch den gegenseitigen Druck sind sie seitlich abgeflacht und wirken kastenförmig. Man spricht von einem Lymphödem.

Therapie

Kompressionsgerät gegen SchwellungenDas Lymphödem wird immer mit der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) behandelt. Sie setzt sich aus vier Teilen zusammen.

  • Lymphdrainage: Manuelle und apparative Lymphdrainage (AIK) helfen Fuss und Bein zu entstauen.
  • Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe aus festem Material verhindern, dass die Füsse nach der Drainage wieder anschwellen. Sie werden am Morgen nach dem Aufstehen angezogen und den ganzen Tag anbehalten.
  • Bewegungsübungen: Bewegung regt die Aktivität der Lymphgefässe an. In der Physiotherapie lernen Lymphödempatienten entstauende Bewegungsübungen kennen, die täglich zu Hause durchgeführt werden.
  • Hautpflege: Wenn die Füsse geschwollen sind, ist die Haut stark belastet. Tägliche Pflege hilft Risse und Trockenheit vorzubeugen.

Verletzung oder Operationen als Schwellungsursache

Nach einem Supinationstrauma (Misstritt), einem Knochenbruch oder einer Operation im Fussbereich können Fuss und Sprunggelenk geschwollen sein. Meist klingt die Schwellung in den ersten Wochen nach der Verletzung/ OP wieder ab.

Therapie

Verschwinden die Schwellungen nicht von selbst, sollte noch einmal der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Oft lassen sich die Schwellungen durch Kompression nachhaltig reduzieren, z.B. indem während mehrerer Wochen ein Kompressionsverband, ein Kompressionsstrumpf oder eine Kompressionsbandage getragen wird.

Andere Ursachen

Geschwollene Füsse können auch andere Ursachen haben als oben aufgeführt. Lassen Sie die Ursache von Schwellungen immer durch einen Arzt abklären, nur er kann eine zuverlässige Diagnose stellen und die richtige Therapie verordnen.

Geschwollene Füsse – im Sommer besonders stark

Wenn es draussen heiss ist, sind die Füsse in der Regel stärker geschwollen, als wenn die Temperaturen kühl sind. Dafür verantwortlich ist die Vasodilatation, also die Gefässerweiterung. Wenn es warm ist, weiten sich die Gefässe aus um die Körpertemperatur zu regulieren. In den geweiteten Gefässen ist der Blutfluss verlangsamt und die Filtration ins umliegende Gewebe erhöht. Entsprechend nehmen auch die Schwellungen zu.

Tipps

  • Direkte Sonneneinstrahlung auf die Beine sollte möglichst verhindert werden.
  • Kühles Abduschen oder Gehen im Wasser wirken lindernd.
  • Trotzt Hitze sollte nicht auf Kompressionsstrümpfe verzichtet werden.
  • Erleichterung zwischendurch bringt auch die AIK, z.B. mit dem Heimgerät VASOprime wave4.