Schwindel – viele haben es schon einmal erlebt, man steht auf und plötzlich wird einem schwarz vor Augen. Betroffen sind junge, schlanke oder aber ältere Personen. Häufig handelt es sich lediglich um eine verlangsamte Reaktion des Körpers auf den Lagewechsel aufgrund eines niedrigen oder hohen Blutdrucks. Selten sind Grunderkrankung für das Schwindelgefühl beim Aufstehen verantwortlich.
Ursache für Schwindel
Beim Aufstehen verändert sich das Druckverhältnis im Körper. Der Druck in den Beinvenen nimmt schlagartig zu, während er im Kopf abnimmt. Der Körper gleicht solche Unterschiede sofort aus, indem sich die Gefässe zusammenziehen und das Herz seine Leistung steigert. Gerade bei jungen und älteren Personen mit niedrigem Blutdruck kann diese Regulation zwar funktionieren, aber die Reaktion verlangsamt sein. Dadurch entsteht beim Aufstehen das lästige Gefühl ohnmächtig zu werden, das nach einigen Sekunden wieder abklingt.
Im Alter kann diese Selbstregulierung des Kreislaufs paradoxerweise auch durch Bluthochdruck gestört sein.
Da Bluthochdruck nicht schmerzhalft ist, kann der Schwindel das einzige wahrnehmbare Symptom sein. Regelmässig den Blutdruck zu messen hilft hier Veränderungen frühzeitig zu entdecken.
Seltenere und vorübergehende Ursachen für Schwindel beim Aufstehen sind etwa Flüssigkeitsverlust (z.B. durch Hitze oder Durchfallerkrankungen), Genuss von Alkohol, der Zustand nach einer Operation oder Entbindung, sowie gewisse Medikamente.
Gelegentlich liegt eine ernsthafte Erkrankung der Nebennieren, des Herzens oder des Nervensystems zu Grunde. Vor allem wenn weitere Symptome wie Taubheit, Kribbeln oder Schwäche auftreten, sollte man einen Arzt anrufen und innerhalb einer Woche einen Arzttermin vereinbaren.
Kompressionsstrümpfe gegen Schwindel
Beim Aufstehen versackt venöses Blut in den Beinvenen. Wenn der natürliche Mechanismus zur Engstellung der Venen verlangsamt ist, kann man mit Kompressionsstrümpfen einen Gegendruck erzeugen. Die Venen können sich beim Aufstehen weniger erweitern und es bleibt mehr Blut für die Versorgung des Gehirns übrig. Kompressionsstrümpfe sind als Kniestrümpfe, Schenkelstrümpfe und Strumpfhose erhältlich. Häufig reichen schon Kniestrümpfe aus, um den Schwindel beim Aufstehen zu lindern.
Gesunder Lebensstil
Immer wiederkehrender Schwindel ist unangenehm und kann gerade bei älteren Personen zu Stürzen führen. Weitere Symptome niedrigen Bluthochdrucks, wie Ohrensausen, Augenflimmern, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit, können das Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigen. In vielen Fällen lässt sich das Problem ganz ohne Medikamente in den Griff bekommen. Neben dem Tragen von Kompressionsstrümpfen kann eine angepasster Lebensstil helfen.
Als erste und einfachste Massnahme sollten Betroffene darauf achten, genügend zu trinken. Weiter kann es helfen bis zu fünf Mahlzeiten verteilt über den Tag zu sich zu nehmen. Dabei ist auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Alkohol sollte höchstens in kleinen Mengen konsumiert werden.
Ausdauersport beeinflusst die Regulation des Blutdrucks langfristig positiv und bringt den Kreislauf kurzfristig in Schwung. Wenn Joggen, Schwimmen oder Radfahren nicht möglich sind, kann auch ein zügiger Spaziergang anregend wirken.
Niedriger Blutdruck mit Medikamenten behandeln?
Während ein zu hoher Blutdruck immer behandelt werden muss, um ernsthafte Erkrankungen vorzubeugen, ist der niedrige Blutdruck nicht gefährlich für die Gesundheit. Wenn Massnahmen wie das Tragen von Kompressionsstrümpfen und ein angepasster Lebensstil nicht ausreichen, um die Symptome zu lindern, kann ein niedriger Blutdruck aber mit Medikamenten behandelt werden. Manchmal reichen auch schon frei käufliche, pflanzliche Präparate aus.
Anders ist es, wenn der niedrige Blutdruck auf eine Grunderkrankung zurückzuführen ist. Diese kann und muss allenfalls mit Medikamenten behandelt werden.
Wer beim Aufstehen immer wieder an Schwindel leidet, vielleicht sogar Ohnmächtig wird, oder an weiter Symptomen leidet, sollte sich ärztlich untersuchen lassen.