Muskelfaserrisse sind schmerzhaft, heilen in der Regel aber von selbst wieder aus. Wichtigste Voraussetzung ist Ruhe. Eine Bandage stabilisiert den Muskel während der Heilungsphase und unterstützt so nicht nur die Regeneration, sondern lindert auch die Schmerzen. Beim sanften Wiedereinstieg ins Training helfen Bandagen erneute Verletzungen vorzubeugen.
Muskelfaserriss Definition
Jeder Muskel besteht aus mehreren Bündeln, die wiederum von vielen einzelnen Muskelfasern gebildet werden. Bei einem Muskelfaserriss reissen einige dieser Muskelfasern, selten auch ganze Faserbündel. Ist mehr als ein Drittel des Muskels gerissen, handelt es sich nicht mehr um einen Faserriss. Hier spricht man von einem Muskelriss, bei dem Kraft und Beweglichkeit stark eingeschränkt sind.
Ursachen
Ein Muskelfaserriss ist fast immer das Ergebnis einer ruckartigen, übermässigen Belastung des Muskels. Meist passiert es beim Sport, wenn der Muskel noch nicht aufgewärmt ist. Aber auch wenn die Muskeln schon stark ermüdet sind, steigt das Risiko für Faserrisse. Gewalteinwirkung von Aussen, z.B. ein Tritt in die Wade, oder ein Sturz, sind weitere mögliche Ursache für einen Muskelfaserriss.
Symptome
Ein plötzlich einschiessender, stechender Schmerz während dem Sport ist der erste Hinweis auf einen Muskelfaserriss. In den folgenden Wochen sind selbst einfache Bewegungen ohne grosse Belastung schmerzhaft. Im betroffenen Areal kommt es meist zu einem Bluterguss. Je nach Grösse des Risses kann auch eine Delle im Muskel tastbar sein. Sie wird im Verlauf der Heilungsphase von Narbengewebe aufgefüllt.
Muskelfaserriss behandeln
Reissen Muskelfasern, ist das schmerzhaft und zwingt einen die sportliche Aktivität sofort zu unterbrechen. Die PECH-Regel hilft die Schmerzen unmittelbar nach dem Unfall zu lindern. Im weiteren Verlauf helfen Ruhe und eine unterstützende Bandage gegen die Beschwerden.
PECH- Regel
Wie bei den meisten Sportunfällen hilft auch bei einem Muskelfaserriss die PECH-Regel.
- P für Pause: Beenden Sie das Training sofort.
- E für Eis: Kühlen Sie die betroffene Stelle behutsam mit einem Eisbeutel oder einem kühlen nassen Lappen.
- C für Compression: Erzeugen Sie Druck, um eine Ausbreitung des Blutergusses zu stoppen. Am einfachsten geht das mit einem satt angelegten Verband.
- H für Hochlagern: Wird die betroffene Extremität hochgelagert, sinkt der Druck im Gewebe und das Blut fliesst leichter ab. Positionieren Sie die betroffene Extremität höher als das Herz.
Bandage bei Muskelfaserriss
Meist heilt der Muskel nach einem Muskelfaserriss von selbst. Was er dazu benötigt ist Ruhe. Sport ist in den nächsten 3-6 Wochen tabu. Bei starken Schmerzen können handelsübliche Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen) helfen. Eine Bandage ist während der Heilungsphase eine willkommene Unterstützung, denn Bandagen bieten eine Mehrfachwirkung:
- Muskelstabilisierung: Die satt anliegende Bandage stützt den Muskel und reduziert schmerzhafte Schwingungen beim Gehen.
- Verbesserte Durchblutung: Kompression regt die Durchblutung an und fördert so den Heilungsprozess.
- Abschwellend: Der Abbau von Schwellungen wird begünstigt.
Verschiedene Marken bieten Ober- und Unterschenkelbandagen an, um einen Muskelfaserriss zu behandeln. Besonders gut bewährt haben sich die MyoTrain Oberschenkelbandage und die Protect Wadenbandage. Aber auch Sportsocken mit Kompression können in leichten Fällen eine Linderung bringen.
Die MyoTrain Oberschenkelbandage ist aus weichem, elastischem Material gestrickt und erzeugt eine medizinisch wirksame Kompression der Klasse 2. Mit den zwei mitgelieferten Pelotten lässt sich der Druck lokal zusätzlich erhöhen, um Blutergüsse abzubauen. Die beiden Druckpolster sind frei positionierbar. Drei Zuggurten mit Klettverschluss ermöglichen eine individuelle Erhöhung des Stabilisierungsgrads.
Bei einem Muskelfaserriss an der Wade hilft die Protect Wadenbandage. Sie ist aus kaum elastischem Neopren-Material gefertigt, das den Muskel zuverlässig stützt. Drei Klettverschlüsse erlauben es, die Bandage exakt ans Bein anzupassen. Dank einer leichten Wärmewirkung wirkt die Wadenbandage schmerzhaften Verspannungen entgegen, die als Reaktion auf die Verletzung auftreten können.
Regenerationsdauer nach Muskelfaserriss
Bei einem Muskelfaserriss sollte man 3-6 Wochen vollständig auf Sport verzichten und auch im Alltag die Belastung möglichst gering halten. Wer schwer körperlich arbeitet wird von Arzt krankgeschrieben.
Um eine erneute Verletzung vorzubeugen sollte man beim Sport auf folgendes achten.
- Langsam wieder einsteigen und die Intensität nach und nach steigern.
- Gut trainierte Muskeln sind weniger anfällig für Verletzungen. Bauen Sie die Muskulatur insbesondere nach einem Unfall gezielt auf.
- Aufwärmen vor dem Sport bereitet den Körper auf die bevorstehende Belastung vor.
- Überbelastungen gilt es vorzubeugen. Lieber man trainiert mehrmals pro Woche kurz, als einmal intensiv und lang. Nach 30-60 Minuten sind die Muskeln nämlich ermüdet und das Risiko für eine erneute Verletzung steigt.
- Tragen Sie die Bandage in den ersten Wochen nach der Heilung noch während dem Sport, um den Muskel zu entlasten.