Ursachen, Behandlung und Übungen
Schmerzen aussen, unterhalb des Ellenbogens treten häufig nach repetitiven Bewegungen auf, z.B. nach dem Tennisspielen, oder nach dem Arbeiten am Computer.
Beim sogenannten Tennisarm handelt es sich um eine Reizung der Sehnenansätze.
Mit Ruhe, Dehnübungen und einer Bandage bekommt man die Schmerzen in den Griff. Das Gleiche gilt auch für den Golferarm, der an der Arminnenseite auftritt.
Symptome
Tennis- und Golferarm machen sich durch einen stechenden oder brennenden Schmerz an der Arm Aussen- resp. Innenseite unterhalb des Ellenbogens bemerkbar. Zu Beginn kann es sein, dass die Beschwerden nur bei gewissen Bewegungen auftreten. Beim Tennisarm ist eine typische auslösende Bewegung das Beugen der Hand nach oben oder das Schliessen der Faust. Beim Golferarm sind es genau die gegenteiligen Bewegungen, also das Beugen der Hand nach unten, welche die Beschwerden verursachen.
Auch Druckempfindlichkeit auf der Armaussenseite kurz unterhalb des Ellenbogens, fehlende Kraft in der Hand, kribbelnde Missempfindungen oder eine Schonhaltung des Ellenbogens deuten auf einen Tennisarm hin.
Beim Golferarm treten die Schmerzen auf der Arminnenseite kurz unterhalb des Ellenbogens auf.
Bleibt der Tennisarm unbehandelt, nehmen die Schmerzen zu und treten auch in Ruhe auf. Mit der Zeit kann sich ein chronischer Tennisarm ausbilden. Eine frühzeitige Behandlung lohnt sich also.
Ursache
Beim Tennisarm wird der Sehnenansatz der Strecksehne des Handgelenks (Epicondylitis humeri radialis) so lange gereizt, bis er entzündet. Beim Golferarm ist der Ansatz der Beugesehne betroffen (Epicondylitis humeri ulnaris). Auslöser sind repetitive Bewegungsabläufe wie sie z.B. beim Arbeiten am Computer, am Fliessband, auf der Baustelle (Schrauben eindrehen, hämmern), beim Musizieren (Geige, Klavier) oder eben beim Tennisspielen auftreten.
Es sind aber nicht allein die repetitiven Bewegungen für den Tennisarm verantwortlich, sonst würde Roger Federer konstant an einem Tennisarm leiden. Vielmehr entsteht der Tennisarm bei repetitiven Bewegungen in Kombination mit einer Dysbalance zwischen Training und Beanspruchung.
Häufigkeit
Am häufigsten Betroffen sind Personen zwischen 35 und 50 Jahren. Männer trifft es öfter als Frauen. Gewisse Berufsgruppen leiden aufgrund der monotonen Bewegungsabläufe eher an einem Tennisarm. Personen die viel am Computer arbeiten, jeden Tag Hämmern oder Schrauben eindrehen sind typische Tennisarm Patienten. Und wie der Name des Tennisarms schon sagt, ist das Risiko bei Schlägersportarten wie Tennis oder Golf erhöht.
Dauer
Wie lange ein Tennisarm dauert hängt ganz davon ab, wie früh und wie konsequent man ihn behandelt. Wird der Arm schon bei den ersten Symptomen entlastet, nehmen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen ab. Bis man vollständig beschwerdefrei ist, dauert es aber immer mehrere Wochen. Je länger man mit der Behandlung zuwartet, desto länger dauert in der Regel die Heilungsphase.
Besteht der Tennisarm mehr als sechs Monate, spricht man von einem chronischen Tennisarm. Hier ist eine konsequente Therapie notwendig, allenfalls muss man den Arm kurzfristig ruhigstellen (nur nach Absprache mit dem Arzt) oder sogar eine Operation in Betracht ziehen.
Therapie des Tennisarms
Die konservative Therapie, also die Behandlung ohne Operation, ist die erste Wahl bei einem Tennis- oder Golferarm. Neben dem Entlasten der gereizten Sehnenansätze können Salben und Medikamente die Schmerzen lindern. Wer langfristig beschwerdefrei sein will, kommt aber nicht an Dehnungsübungen und Krafttraining vorbei.
Schonen, aber richtig
Den ganzen Tag mit einer Armschlinge herumzulaufen, um dann im Büro doch wieder mit Maus und Tastatur zu arbeiten ist bei einem Tennisarm nicht zielführend. Wichtig ist es, den Arm gezielt zu schonen. Das heisst, die schmerzauslösenden, repetitiven Bewegungen sind zu vermeiden. Auch auf schweres Heben sollte man verzichten, bis die Beschwerden vollständig verschwunden sind. Das gilt nicht nur für schwere Einkaufstaschen, sondern auch fürs Gewichtheben im Fitness-Studio.
Arbeitsplatz ergonomisch einrichten
Selbstverständlich kann man wegen eines Tennisarms nicht einfach aufhören zu arbeiten. Um den Sehnenansatz zu entlasten, sollte man deshalb auf eine ergonomische Einrichtung am Arbeitsplatz achten. Eine geschwungene Tastatur oder eine Spezialmaus können die Belastung am Arbeitsplatz reduzieren. Bei Werkzeugen kann man auf ergonomische Griffe achten und wenn immer möglich strombetriebene Varianten wählen.
Sehnenentlastung mit Bandage
Die Sehnenansätze am Ellenbogen lassen sich nicht nur durch gezielte Ruhe entlasten, sondern auch mit Bandagen. Ellenbogenbandagen, oder spezielle Tennisarm-Spangen entlasten den Sehnenansatz mit einer Druckpelotte. Das viskoelastische Polster ist über dem Muskelbauch am Unterarm positioniert, wo es die Vorspannung des Muskels erhöht und so die Zugbelastung bei Bewegungen reduziert. Der lokale Druck von Kompressionsbandagen steigert ausserdem die Durchblutung, was Schmerzen lindert und den Heilungsprozess fördert.
Bei Sanihaus.ch finden Sie ein grosse Auswahl an Ellenbogenbandagen und Tennisarm-Spangen. Bei Tennisarm und Golferarm sind z.B. die Modelle Elbow Support Sportbandage von Bauerfeind oder Ellenbogenbandage EpiBasic Sport geeignet. Wer eine Unterarmspange bevorzugt, wählt die EpiContur Sport Epicondylitis-Spange.
Die Bandage oder Spange wird zu Beginn der Behandlung während dem ganzen Tag getragen. Lassen die Beschwerden nach, kann man den Einsatz auf den Sport oder die Arbeit beschränken, sodass die Sehne nur noch während der stärksten Belastung unterstützt wird.
Cremes & Tabletten
Tennisarm-Schmerzen lassen sich mit kühlenden Cremes wie z.B. Voltaren Emulgel lindern. Nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR) reduzieren nicht nur die Beschwerden, sondern auch die Entzündung. Welche Salben und Medikamente sich für Sie eignen, erfahren Sie von Ihrem Arzt oder Apotheker.
Übungen bei Tennisarm
Dehnen, massieren und Kraftaufbau sind einfache, aber wirkungsvolle Mittel um den Tennis- oder Golferarm langfristig loszuwerden und erneute Beschwerden vorzubeugen.
Dehnen
Strecken Sie den Arm gerade nach unten und dehnen Sie mit der gegenüberliegenden Hand das Handgelenk in beide Richtungen. Die Dehnposition wird für ca. 30 Sekunden gehalten. Wiederholen Sie die Dehnungsübung mehrmals täglich und an beiden Armen.
Selbstmassage
Massieren Sie die schmerzende Stelle mit Zeige- und Mittelfinger. Die Massage soll stets angenehm sein. Kühlende oder wärmende Cremes können die schmerzlindernde Wirkung der Massage verstärken.
Kraftaufbau
Der Tennisarm tritt bei zu hoher Belastung im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit auf. Wer langfristig vorbeugen will, sollte die Kraft trainieren.
Das geht am einfachsten, wenn man sich seitlich an einen Tisch setzt und den Arm auf den Tisch legt. Dabei schauen Handgelenk und Hand vorne über die Tischkante hinaus. Halten Sie eine kleine Hantel oder eine kleine Getränkeflasche in der Hand und bewegen Sie die Hand 25x auf und ab. Drehen Sie den Unterarm sodass die Handfläche nach oben zeigt und führen Sie erneut eine Auf-und-Ab-Bewegung durch. Wiederholen Sie beide Übungen zwei Mal und trainieren Sie täglich.