Thrombose und IPK

Die Thrombose wird umgangssprachlich auch Blutgerinnsel genannt. Es handelt sich um eine akute Erkrankung, bei der Blut in den Gefässen einen Klumpen bildet. In den allermeisten Fällen sind die Beinvenen betroffen. Die intermittierende pneumatische Kompression (IPK) hilft das Thromboserisiko signifikant zu senken. Weiter kann sie zur Behandlung der chronischen venösen Insuffizienz (CVI), einer häufigen Folge von tiefen Venenthrombosen (TVT), eingesetzt werden.

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Wadenpumpe

Die Beine sind besonders weit vom Herzen entfernt und befinden sich unten am Körper. Das bedeutet, der hydrostatische Druck auf die Beinvenen ist gross und der Bluttransport zurück zum Herzen nicht ganz einfach. Alleine durch die Saugwirkung des Herzen kann das Blut nicht aus den Beinen gepumpt werden. Deshalb wird der Blutfluss in den Beinen von der Muskelpumpe unterstützt. Bei jeder Bewegung „blähen“ sich die Muskeln auf und pressen die darin verlaufenden Venen aus. Rückfluss und Muskelpumpe können aus unterschiedlichen Gründen gestört sein. Erweiterte Gefässe (Krampfadern) und geschädigte Klappen verlangsamen den Blutfluss. Ein grosses Risiko stellt auch die Immobilität dar. Wer nach einer Operation oder Krankheit im Bett liegt aktiviert die Beinmuskulatur und damit die Wadenpumpe nicht oder unzureichend. Das Risiko für eine Thrombose steigt.

Blutgerinnung nach Operationen

Im Blut halten sich Gerinnungsfaktoren und Inhibitoren das Gleichgewicht. Deshalb bleibt das Blut beim gesunden Menschen flüssig, gerinnt aber an Stellen wo Blutverlust auftritt (Verletzungen). Die Gerinnung kann in zwei Richtungen gestört sein. Gerinnt das Blut nicht oder nur sehr langsam, dann kann es zu inneren Blutungen kommen und Wunden hören nicht mehr auf zu bluten. Hier spricht man auch von der Bluterkrankheit. Genau das Gegenteil ist bei einer Thrombose der Fall, wo das Blut zu schnell und zu stark gerinnt, selbst wenn keine Verletzung vorliegt.

Nach einer Operation, Verletzung oder Geburt ist die Gerinnungsneigung des Blutes erhöht, damit Blutungen im verletzten Bereich schnell gestillt werden. Dieser Umstand sorgt während 6 Wochen nach Eingriffen aber auch für ein erhöhtes Thromboserisiko. Besonders nach grösseren Operationen im Bereich der Beine und des Bauchs kann es deshalb zu Blutgerinnseln kommen.

Thrombose vorbeugen

Bettlägerige Patienten erhalten im Krankenhaus normalerweise gerinnungshemmende Medikamente (Blutverdünner) um eine Thrombose vorzubeugen. Dennoch kommt es immer wieder zu tiefen Venenthrombosen, die das Risiko einer Lungenembolie mit sich bringen. Die intermittierende pneumatische Kompression (IPK) ist gemäss Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Phlebologie (1) bestens geeignet, um das Thromboserisiko zu verringern. Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes wird erhöht und die fibrinolytische Aktivität gesteigert.

Die Wirksamkeit der IPK in der Thromboseprophylaxe ist etwa gleich gut wie die Gabe von niedrig molekularem Heparin. Die kombinierte Anwendung von Heparin, Antithrombosestrümpfen und IPK kann das Risiko einer Thrombose auf 6% reduzieren.

Nicht geeignet bei Thrombose

Die intermittierende pneumatische Kompression ist sowohl zur Vorbeugung von Thrombosen, wie auch für die Behandlung deren Folgen geeignet. Die Thrombose selbst stellt aber eine Kontraindikation dar.

Venöse Insuffizienz nach Thrombose

Wie oben erwähnt, sind die Venenklappen wichtig für einen gerichteten Blutfluss in Richtung Herzen. Eine Thrombose führt immer zu einer Schädigung der Gefässwand, was auch zur Zerstörung von Venenklappen führen kann. In der Folge ist der Blutfluss gestört, man spricht von einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI), oder wegen der Entstehungsursache auch von postthrombotischem Syndrom. Zu Beginn zeigen sich wenig gravierende Symptome, wie reversible Schwellungen und dunkle Hautverfärbungen im Knöchel und Fussbereich (Corona phlebectatica). Bleibt die CVI unbehandelt, kommt es in der Folge (Stadium 2) zu einer übermässigen Einlagerung von Eisen in der Haut (Hämosiderose), irreversiblen Ödemen, Dermatosklerose (Hautverhärtung), Stauungsekzemen und Narbenherden (Atrophie blanche). Als 3.Stadium der CVI gilt das Ulcus cruris venosum, auch offenes Bein genannt. Die Wunde heilt nicht mehr ab und breitet sich ohne Behandlung immer weiter aus.

Behandlung der CVI

Die Kompressionstherapie ist die anerkannte Behandlungsmethode bei chronischer venöser Insuffizienz. In der Regel erhält der Patient Kompressionsstrümpfe die er täglich tragen muss. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die intermittierende pneumatische Kompression ebenfalls sinnvoll in der Therapie der CVI eingesetzt werden kann. So werden die Symptome eines schweren postthrombotischen Syndroms durch die apparative Therapieform gelindert. Schwellungen, Juckreiz und Ekzeme nehmen ab, die Durchblutungssituation wird verbessert.

Auch wenn die CVI weit fortgeschritten ist und es zu einer offenen Wunde gekommen ist, leistet die IPK einen wichtigen Beitrag zur wirkungsvollen Behandlung. Zusätzlich zur lokalen Wundbehandlung und Kompressionsstrümpfen angewendet, führt die IPK zu einer signifikant schnelleren Abheilung der Wunde. Insbesondere bei Ulcera die seit einem halben Jahr trotz Standardtherapie nicht abheilen, ist eine Therapie mit IPK sinnvoll.

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(1) https://phlebology.de/leitlinien-der-dgp-mainmenu/73-leitlinie-intermittierende-pneumatische-kompression-ipk-oder-aik