Thrombosen sind Blutgerinnsel, die im Normalfall im Bein auftreten. Löst sich das Gerinnsel und gelangt in die Lungenarterie, führt das zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie. Eine rasche ärztliche Behandlung ist also dringend erforderlich, selbst wenn die Thrombose relativ symptom- und schmerzarm verläuft.
Konservative Behandlung
Die Thrombosetherapie hat sich in der letzten Zeit gewandelt, während noch vor einigen Jahren strikte Bettruhe verordnet wurde, werden Patienten heute möglich rasch mobilisiert. Viele können sogar zu Hause bleiben und müssen nur für regelmässige Kontrollen ins Krankenhaus. Laut neuen wissenschaftlichen Untersuchungen kann dadurch bei den meisten Patienten ein ebenso gutes Ergebnis erzielt werden. Wichtig ist, dass der Patient die Symptome der Lungenembolie kennen. Atemnot, Schmerzen in der Brust, Herzrasen, Schwindel, Ohnmacht, Schweissausbrüche und Angst sind erste Anzeichen für eine Lungenembolie und müssen ernst genommen werden. Wer diese Symptome nach einer Thrombose bei sich erkennt, muss sich unverzüglich ins nächste Krankenhaus bringen lassen. Achtung: In diesem Zustand auf keinen Fall selber Auto fahren, sondern sich von Bekannten oder einem Taxi fahren lassen. Notfalls den Krankenwagen rufen.
Bei sehr grossem Risiko für eine Lungenembolie (LE), ist jedoch nach wie vor Bettruhe mit leichter Hochlagerung der Beine angezeigt. Bereits nach wenigen Tagen ist das Blutgerinnsel gut vernetzt und mit der Venenwand verbunden, so dass das Risiko einer Embolie sinkt. Der Patient kann mobilisiert werden. Der Zustand des Patienten bestimmt, ob eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig ist, oder aber ambulant durchgeführt werden kann.
Kompressionstherapie
Eine Kompressionstherapie sollte in jedem Fall durchgeführt werden, unabhängig ob der Patient mobil ist oder nicht. Kompressionsverbände oder Kompressionsstrümpfe verbessern den venösen Blutfluss. Die erhöhte Fliessgeschwindigkeit verhindert, dass der Thrombus weiter wächst. Ausserdem werden thrombosebedingte Schwellungen gelindert und die Schmerzen reduziert.
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Medikamentöse Behandlung
Um eine Vergrösserung des Thrombus zu verhindern, werden gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt. Zunächst werden heparinhaltige Präparate verwendet, welche ein bis zweimal täglich mit einer Spritze appliziert werden. Im Verlauf kann auf eine orale Antikoagulation (OAK) umgestellt werden, welche mit cumarinhaltigen Substanzen erfolgt (z.B. Marcumar). Die Dauer der blutverdünnenden Therapie ist von Patient zu Patient individuell festzulegen und kann von sechs Monaten bis lebenslänglich sein. In speziellen Fällen ist eine operative Entfernung des Thrombus notwendig.
Das postthrombotische Syndrom
Thrombosen schädigen die Venenwand und häufig auch umliegende Venenklappen. Sind die Klappen geschädigt, ist der venöse Rückfluss behindert, das Blut staut sich in den Venen. Dieser Venenstau ist verantwortlich für Krampfadern, Schwellungen, Spannungsschmerzen, und später Hautveränderungen und sogar das offene Bein (Ulcus cruris venosum). Bei ungefähr 50% der Thrombosepatienten manifestiert sich das postthrombotische Syndrom. Um schwerwiegende Folgeschäden vorzubeugen werden in der Regel Kompressionsstrümpfe der Kompressionsklasse 2 verschrieben, die idealerweise lebenslänglich getragen werden. Weiter kann die Venenfunktion nach Thrombosen durch regelmässige Aktivierung der Muskelpumpe unterstützt werden. Es gilt, lieber Laufen und Liegen, statt Stehen und Sitzen. Ausserdem sollte das Bein nach einer Thrombose jährlich vom Arzt untersucht werden um das postthrombotische Syndrom möglichst frühzeitig zu erkennen und schwere Folgeschäden vorzubeugen.
Was sie tun können, um eine Thrombose vorzubeugen.