Arthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenks, bei der sich der Knorpel immer weiter abbaut, bis die Gelenkflächen frei liegt. Die Funktion des Gelenks wird dadurch immer stärker eingeschränkt und die Betroffenen leiden an (Dauer-)Schmerzen. Eine Heilung der Arthrose ist bis heute nicht möglich, aber eine gezielte Therapie kann selbst bei schweren Fällen Schmerzfreiheit bringen. Erfahren Sie wie die Behandlung aussieht und weshalb möglichst früh damit begonnen werden sollte.
Knorpel im gesunden Gelenk
Alle Gelenke sind etwas anders geformt, der Grundaufbau ist aber überall der gleiche. Wo zwei Knochen eine gelenkige Verbindung bilden gibt es die Gelenkflächen. Sie sind von der Form her perfekt auf ihr Gegenüber abgestimmt, sodass eine möglichst grosse Auflagefläche entsteht. Die Gelenkflächen sind von Knorpel überzogen. Er passt sich unter Druck an, sodass die Auflagefläche immer möglichst gross bleibt. Ausserdem schützt er den Knochen vor Abrieb.
Gelenkkapsel
Umschlossen wird der Gelenkspalt samt den Knorpeln von der Gelenkkapsel. Diese mehrschichtige Bindegewebshülle weist falten auf, um sich dem bewegenden Gelenk anpassen zu können. Häufig durchziehen Bänder die äussere Schicht der Kapsel.
Die innere Schicht (Membrana synovialis) bildet die Synovia, eine Gelenkflüssigkeit mit der Konsistenz von Eiweiss, die Hyaluronsäure, Fette, Proteine, Glucose und Abwehrzellen enthält. Die Synovia dient als Schmiermittel für die Gelenkflächen und ist gleichzeitig für die Ernährung des Knorpels verantwortlich. Knorpel ist bei Erwachsenen vollständig von der Blutzufuhr abgeschnitten und kann die benötigten Nährstoffe nur über die Synovia erhalten. Bei Belastung wird die Synovia in den Knorpel gepresst und nährt ihn so.
Knorpelarten
Es werden drei Arten von Knorpel unterschieden. Der hyaline Knorpel hält Druckbelastungen besonders gut stand und ist an fast allen Gelenkflächen zu finden. Elastischer Knorpel ist beispielsweise in den Ohrmuscheln zu finden und hat für das Thema Arthrose keine Bedeutung. Faserknorpel ist auf das Aushalten von Scherkräften spezialisiert. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise die Menisken, die Bandscheiben oder die Schambeinfuge.
Arthrose
Bereits im Alter von 40 Jahren weisen 8 von 10 Personen degenerative Veränderungen des Gelenkknorpels auf. Dass der Knorpel mit den Alter etwas dünner wird ist normal und löst auch keine Beschwerden aus. Anders ist es bei Arthrose. Der Knorpel wird immer dünner und weist Risse auf, bis er schliesslich ganz zerstört ist. Jetzt kommen die knöchernen Gelenkflächen direkt miteinander in Kontakt. Der Knochen bildet am Rand der Gelenks Wülste aus, um die Gelenkfläche zu verbreitern und den Druck zu reduzieren.
Aktivierte Arthrose
Diese Knochenwülste (Osteophyten) reizen die Gelenkkapsel und können Entzündungen auslösen. Diese entzündlichen Schübe werden als „ aktivierte Arthrose“ bezeichnet, sind schmerzhaft und schädigen den Knorpel zusätzlich.
Morgendliche Anlaufschmerzen und Gelenkknacken sind typische erste Anzeichen für Arthrose. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, denn Arthrose ist eine chronische Krankheit die immer weiter fortschreitet. Eine rechtzeitige Therapie kann helfen den weiteren Abbau des Knorpels zu bremsen.
Typische radiologische Veränderungen bei Arthrose sind
- Verschmälerung des Gelenkspalts
- Subchondrale Sklerose
- Osteophyten
- Geröllzysten
Therapie
Wie eingangs erwähnt, ist die Arthrose nicht heilbar, ein Wiederaufbau des Knorpels unmöglich. Die Therapie ist dennoch notwendig und hat folgende Ziele:
- Schmerzfreiheit
- Fortschreiten des Knorpelabbaus bremsen
- Beweglichkeit und Funktion des Gelenks erhalten
Die Behandlung der Arthrose kann sich aus verschiedenen Anwendungen zusammensetzen. Der behandelnde Arzt erarbeitet das Therapiekonzept unter Berücksichtigung der Möglichkeiten und Wünsche des Patienten.
Medikamentöse Therapie
Nicht-steroidale Antirheumatika oder in schwereren Fällen auch Kortison lindern die Schmerzen und stoppen Entzündungen. Die Langzeitanwendung von Schmerzmitteln muss immer vom Arzt verordnet werden.
Im frühen Krankheitsstadium wecken Präparate mit Hyaluronsäure oder anderen Knorpelbausteinen neue Hoffnung. Der Abbau des Knorpels kann durch diese Mittel gebremst werden. Hat bereits ein starker Abbau stattgefunden ist die Behandlung leider nicht mehr wirkungsvoll.
Physikalische Therapie
Erstes Ziel von physikalischen Behandlungsmethoden ist es dem Patienten seine Bewegungsfreunde zurückzugeben. Wärme- oder Kälteanwendungen, Physiotherapie, aber auch Ultraschalltherapie, Massagen oder das Tragen von Bandagen können bei Arthrose helfen.
Bandagen und orthopädische Hilfsmittel
Bandagen wirken sich bei Arthrose gleich mehrfach positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Sie unterstützen das Gelenk und können Fehlbelastungen reduzieren. Wichtiger ist aber die schmerzlindernde Wirkung. Wenn das Gelenk nicht mehr weh tut, bewegt man es auch lieber und häufiger. Die Ernährung des Knorpels wird dadurch verbessert und der Abbau gebremst.
Geeignete Bandagen bei Arthrose
GenuTrain Kniebandage
Seit über 20 Jahren ist die GenuTrain von Bauerfeind der Leader, wenn es um Kniebandagen geht. Die immer weiterentwickelte Bandage ist heute in fünf verschiedenen Ausführungen erhältlich. Bei Arthrose besonders geeignet ist die Standardausrührung mit massierender Omega-Pelotte, sowie die GenuTrain A3 mit sternförmiger Massagepelotte, welche die typischen Schmerzunkte erreicht.
MalleoTrain Knöchelbandage
Die Bauerfeind Knöchelbandage unterstütz das Gelenk mit Kompression. Um den Druck auch auf die eingewölbten Gelenkbereiche unterhalb des Knöchels zu übertragen ist die Bandage mit zwei anatomisch geformten Pelotten ausgestattet. Dank elastischem Material wird die Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt.
MalleoLoc
Bei fortgeschrittener Arthrose kann die MalleoLoc Orthese Linderung bringen. Das feste Material stabilisiert das Gelenk und verhindert insbesondere unphysiologische Bewegungen wie seitliches Einknicken. Die Fusshebebewegung beim Gehen wird durch die plantare Zunge dieser Orthese unterstützt.
ManuTrain Handgelenkbandage
Neben Knie- und Sprunggelenk ist das Handgelenk häufig von Arthrose betroffen. Hohe Belastungen bei der Arbeit begünstigen den Knorpelabbau. Die ManuTrain Bandage weist einen stabilisierenden Innenhandstab und ein unterstützendes Klettband rund ums Handgelenk auf. Zwei Pelotten entlasten Nerven und Gefässe.
Handgelenk- und Daumenorthesen
Um das Handgelenk und/ oder den Daumen bei starken Schmerzen ruhigzustellen, gibt es von Bauerfeind gleich drei passende Orthesen. Die ManuLoc stellt das Handgelenk ruhig, während die RhizoLoc den Daumen im Grund- und Sattelgelenk stabilisiert. Die Kombination dieser beiden Orthesen heisst ManuRhizoLoc.
Operative Behandlung
Bei Arthrose stehen auch operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Verschiedene Verfahren um Knorpel zu verpflanzen oder sogar Knorpelzellen zu züchten werden angewendet. Bei sehr starken Veränderungen kann das Gelenk auch durch eine Prothese ersetzt oder versteift werden.
Die vorgestellten und viele weitere Bandagen für andere Gelenke finden Sie bei Sanihaus. Unser kompetentes Team unterstützt Sie gerne bei der Wahl der richtigen Bandage zur Behandlung Ihrer Arthrose.