Die meisten Betroffenen benötigen bei einer Diskushernie keine Operation. Bis zur vollständigen Heilung vergehen aber 6-12 Wochen, in denen vor allem zu Beginn starke Schmerzen auftreten. Das Ziel der konservativen Therapie ist deshalb, die Schmerzen so gut wie möglich zu lindern. Das gelingt etwa mit einer Bandage, TENS, Dehnübungen oder Wärmeanwendungen, die die ärztlich verordnete Therapie individuell ergänzen.
Weshalb eine Diskushernie so schmerzhaft ist
Eine Diskushernie (Bandscheibenvorfall) entsteht zwischen zwei Wirbelkörpern an der Bandscheibe. Die Bandscheibe besteht aus einem festen Faserring und einem weichen Kern. Durch den Alterungsprozess kann der Faserring an Stabilität verlieren und reissen, sodass der Kern austritt. Je nachdem wo er austritt, kann er auf das Rückenmark, oder auf die Nervenwurzel die aus dem Rückenmark entspringt, drücken. Das ist nicht nur der Grund weshalb die Schmerzen oft als sehr stark empfunden werden, sondern auch weshalb sie ausstrahlen.
Lokalisation der Diskushernie
Diskushernien können im Bereich der gesamten Wirbelsäule auftreten. Am häufigsten betroffen ist aber der untere Bereich der Lendenwirbelsäule. Etwas seltener sind Diskushernien im Bereich der Halswirbelsäule. Fast nie kommen sie in der Brustwirbelsäule vor.
Die Schmerzen treten nicht nur im Bereich der Diskushernie auf, sondern strahlen häufig aus. Ist die Lendenwirbelsäule betroffen, strahlt der Schmerz in den Bauch, in die Oberschenkel, oder sogar ins Knie und den Fuss aus. Bei einer Diskushernie der Halswirbelsäule strahlen die Schmerzen je nach Lokalisation in den Kopf oder in Arme und Hände aus.
Bandage zur Unterstützung
Bandagen bringen die Wirbelsäule in ihre natürliche Form zurück und unterstützen die muskuläre Eigenstabilisierung. Das entlastet die Wirbelsäule und fördert die Beweglichkeit. Wer eine Bandage trägt, hat weniger Schmerzen und ist schneller wieder mobil. Es gibt Bandagen für den untere und oberen Rücken. Für den Hals gibt es keine Bandagen. Hier entlastet man die Wirbelsäule kurzfristig mit einer Orthese (Halskrause). Je nach Lokalisation der Diskushernie ist eine andere Bandage geeignet.
Bandage bei Diskushernie der LWS
Bei einer Diskushernie der LWS ist die LumboTrain Aktivbandage die richtige Wahl. Sie stützt den Rücken, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Mit ihrer grossflächigen Massagepelotte über dem Kreuz regt sie die Durchblutung an und lindert die Schmerzen. Die Bandage ist als Damen- und Herren-Variante erhältlich.
Bandage für die Brustwirbelsäule
Die Brustwirbelsäule lässt sich mit dem StabiloFix Geradehalter von Bort unterstützen. Die Bandage wird wie ein Rucksack getragen, um den oberen Rücken aufzurichten. Das hilft Schonhaltungen und dadurch verursachte Verspannungen vorzubeugen.
Halskragen
Tritt eine Diskushernie der Halswirbelsäule auf, wird der Nacken in einer ersten Phase mit einem Halskragen ruhiggestellt. Das verhindert nicht nur ungünstige Bewegungen, sondern beugt auch Verspannungen vor. Geeignet ist etwa der Ortho Nec Halskragen, der mit seiner weichen Frottée-Oberfläche Tag und Nacht ein angenehmes Tragegefühl bietet. Anders als Aktivbandagen für den Rücken, sollte man Halskragen nur so lang wie nötig tragen. Durch die vollständige Entlastung kann es nämlich zu Muskelabbau kommen, wenn man den Halskragen zu lange trägt.
TENS gegen Schmerzen bei Diskushernie
Nach einem Bandscheibenvorfall dauert es in der Regel 6-12 Wochen bis die Schmerzen stark abnehmen oder ganz verschwinden. Bis es so weit ist, hilft TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) gegen die Beschwerden. Die Reizströme werden durch die Haut geleitet und gelangen über die Nervenbahnen bis zum Rückenmark. Dort blockieren sie nach der Gate-Control-Theorie die Schmerzweiterleitung zum Gehirn. Die Wirkung hält bei vielen Patienten auch mehrere Stunden nach der Anwendung noch an.
Da TENS eine rein elektrische Schmerztherapie ist, gibt es keine Wechselwirkung mit den ärztlich verordneten Medikamenten, sodass sie eine sichere Ergänzung zur medikamentösen Schmerztherapie darstellt.
TENS-Geräte
Die Wirkungsweise ist bei allen TENS-Geräten die gleiche, dennoch gibt es unterschiede zwischen den einzelnen Geräten. Das wichtigste Merkmal ist die Anzahl Kanäle.
Geräte mit einem Kanal, wie das Omron E3 Intense, haben zwei grossflächige Elektroden, die ideal sind für die Anwendung am Rücken. Für die Anwendung am Nacken, oder für die Mitbehandlung des Gesässes, sind 2-Kanal-Geräte wie das Promed EMT-6 besser geeignet. Ihre vier kleinen Elektroden lassen sich an fast jeder Stelle am Körper befestigen. Behandelt wird das gesamte Areal, das zwischen den Elektroden liegt, was eine grossflächige Anwendung ermöglicht.
Übungen
Ein grosses Problem bei einer Diskushernie sind Verspannungen. Durch die Rückenschmerzen bewegt man sich nicht richtig und nimmt Schonhaltungen ein. Diese führen zu Verspannungen, was die Rückenschmerzen noch verstärkt. In einer ersten Phase sind deshalb Dehnübungen sinnvoll, die helfen eine normale, entspannte Haltung einzunehmen.
Nacken dehnen
Lassen sie das rechte Ohr langsam in Richtung der rechten Schulter sinken, ohne dabei die Schultern hochzuziehen. Halten Sie die Dehnposition, bevor sie den Kopf langsam in einer runden Bewegung nach unten und zur anderen Seite führen. Halten Sie die Dehnposition pro Seite 10 Sekunden und mindestens dreimal pro Seite.
Schultern dehnen
Stehen Sie aufrecht, die Schultern sind entspannt. Verschränken Sie die Finger beider Hände vor dem Körper. Drücken sie mit den Händen in Richtung Boden, während sie den Kopf in einer aufrechten Position halten. Dehnposition kurz halten und mehrmals wiederholen.
Hüftbeuger dehnen
Nehmen Sie einen Teppich oder eine Fitnessmatte als Unterlage. Knien Sie mit einem Bein auf dem Boden, während Sie das andere Bein vor sich aufstützen. Der Winkel in der Hüfte beträgt 90°, im Knie ist er etwas grösser. Schieben Sie das Backen nach vorne, während der Oberkörper aufrecht bleibt. Halten Sie diese Dehnposition für 30 Sekunden und wiederholen Sie die Übung pro Seite 2-3 Mal.
Um langfristig schmerzfrei zu sein, können Kräftigungsübungen helfen. Sie stabilisieren den Rücken, was Fehlbelastungen im Alltag vorbeugt.
Wärmeanwendung
Wärme entspannt die Muskeln und fördert die Durchblutung. Viele Betroffene wissen Wärmeanwendungen bei einer Diskushernie deshalb zu schätzen. Besonders gut dosierbar ist die Wärme mit einem Wärmekissen. Diese sind immer in drei Stufen verstellbar. Die Qualitätsmarke Boso bietet neben herkömmlichen Heizkissen auch einen Schulter-Nackenwärmer, der wie ein Kragen um die Schultern gelegt und auf der Vorderseite mit einem Knopf verschlossen wird. Entdecken Sie alle unsere Wärme- und Spezialkissen!