Bandagen und Orthesen Seminar in Thun

Am 7. März war das Team von Sanihaus in Thun, am Omnimed Seminar für Bandagen und Orthesen. Ein spannender und informativer Tag mit lehrreichen Inhalten für alle Beteiligten. Hier fassen wir nun die wichtigsten Erkentnisse zusammen und beantworten die häufigsten Fragen.

Grundlagen zu Bandagen und Orthesen

Oft werden die beiden Begriffe unspezifisch benutzt und auch vermischt. Zwischen einer Bandage und einer Orthese bestehen jedoch einige relevante Unterschiede.

Bandagen: Bandagen übernehmen eine Stütz- und Schutzfunktion und werden aus weichem, elastischem Material gefertigt. Eine Bandage bietet leichte bis mässige Kompression, schützt Gelenke vor Überbelastung und kann auch prophylaktisch getragen werden. Wie bei den Kompressionsstrümpfen, gibt es auch bei Bandagen rund- und flachgestrickte Modelle. Flachgestrickte Bandagen können den anatomischen Gegebenheiten wesentlich besser angepasst werden. Mit einer flachgestrickten Bandage kann ein Gelenk entsprechend spezifischer versorgt werden. Die Herstellung ist allerdings etwas aufwändiger, was sich im Preis niederschlägt.

Weiter muss unterschieden werden, ob es sich um eine Stütz- und/oder Kompressionsbandage handelt. Weist die Bandage einen elastischen Einschussfaden auf, so handelt es sich um eine Kompressionsbandage. Auch ohne Einschussfaden ist eine leichte Kompressionmöglich, allerdings mit geringer Tiefenwirkung.

Orthesen: Eine Orhtese ist ein Rahmenkonstrukt, welches zur Stabilisierung und Ruhigstellung angebracht wird. Orthesen werden selten auf eigene Initiative gekauft, sie werden in der Regel vom Arzt verschrieben.

Grundlegende Anforderungen für eine erfolgreiche Therapie

Wenn es um die Versorgung mit Bandagen und Orthesen geht, sollten nicht nur die physikalischen Grundlagen im Vordergrund stehen. Schlussendlich wird das Produkt von einem Idividuum getragen – Komfort und Alltagstauglichkeit haben entsprechend einen hohen Stellenwert. Was sind die Anforderungen an eine Bandage/Orthese?

  • Optimale Passform: Eine Bandage und insbesondere eine Kompressionsbandage darf nicht einschnüren. Einschnürungen sind unangenehm, können Druckstellen verursachen und sogar die Durchblutung negativ beeinflussen. Daher gilt der Vermessung besondere Aufmerksamkeit.
  • Angebrachte Kompression: Je nach Krankheitsbild und Beschwerden soll die Kompressionsstärke an die Bedingungen angepasst werden. Einige Bandagen ermöglichen durch Gurte eine stufenlose Kompression und lassen sich so dem Krankheitsverlauf anpassen.
  • Hautverträglichkeit: Eine Bandage wird in der Regel während mehreren Stunden direkt auf der Haut getragen. Hautfreundliche Materialien sind daher immer vorzuziehen.
  • Atmungsaktivität: Damit Sie unter der Bandage nicht ins Schwitzen kommen, sollte das Gestrick luftdurchlässig sein. Atmungsaktive Materialien verhindern auch Wärmestau – ein häufiger Grund, warum Bandagen nicht getragen werden.
  • Indikation: Selbstverständlich muss die Bandage/Orthese für das zu behandelnde Leiden geeignet sein. Auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Was sind Silikonpelotten?

Einigen ist wahrscheinlich aufgefallen, dass es diverse Bandagen mit eingearbeiteten Silikonpelotten gibt. Silikonpelotten sorgen dafür, dass Körpervertiefungen ebenfalls mit Kompression versorgt werden. So z.B. die Region um den Knöchel, welche durch ein Gestrick nicht erreicht werden kann. Bei Kniebandagen sind ringförmige Pelotten um die Kniescheibe häufig. Diese sorgen nicht nur für Kompression, sondern helfen bei der Führung der Kniescheibe. Betroffene empfinden die Führung als sehr angenehm (z.B. bei retropatellaerer Arthrose oder st.n. Patellaluxation). Mit einer Silikonpelotte kann auch gezielten Druck auf Sehen oder Muskelzüge ausgeübt werden. Diese Technik ist typischerweise bei Ellbogenbandagen für Tennisarm anzutreffen.

Waschen von Bandagen und Orthesen

Die meisten Bandagen können und sollen regelmässig in der Waschmaschiene bei 30°C gewaschen werden. Dazu müssen Schienen und Stützen wenn möglich vorher entfernt werden, um eine Beschädigung zu vermeiden. Durch das Waschen wird das Gestrick in seine ursprüngliche Form gebracht und die Elastizität erhöht. Orthesen können mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, die Stoffteile mit direktem Körperkontakt können in Normalfall separat gewaschen werden.

Im Sanihaus finden Sie Bandagen und Orthesen für alle Gelenke.

Zertifikat für Bandagen und Orthesen