Arthrose der Hand und des Handgelenks

Arthrose kann jedes Gelenk befallen, es gibt jedoch Gelenke die häufiger betroffen sind als andere, sei es wegen ihrer Form, oder wegen der grossen Beanspruchung im Alltag. Zu den häufig an Arthrose erkrankten Gelenken gehören das Handgelenk, sowie die Gelenke der Finger und des Daumens. Hier erfahren Sie mehr über Gelenke, die Arthrose und deren Behandlung.

Arthrose Handgelenk, Finger und Daumen

Das gesunde Gelenk

Gelenke werden immer von mindestens zwei Knochen gebildet, die miteinander in Verbindung treten. Damit sie sich nicht gegenseitig abreiben, sind beide Gelenkflächen mit Knorpel überzogen. Knorpel ist ein elastisches Gewebe, das unter Druck zusammengepresst wird und sich bei Entlastung wieder ausdehnt, ähnlich wie eine Sprungfeder.

Das gesamte Gelenk ist von einer Kapsel umgeben. Die äussere Schicht der Kapsel besteht aus festem Bindegewebe, das mit verschiedenen Bändern durchzogen ist um dem Gelenk Stabilität zu geben. Die Innenhaut der Gelenkkapsel wird Synovialis genannt. Sie besteht aus vielen Fettzellen und sondert die Gelenksflüssigkeit (Synovia) ab. Die Synovia dient dem Gelenk als Schmiermittel. Gleichzeitig transportiert sie Nährstoffe in den Knorpel, der aufgrund der fehlenden Blutgefässe nicht anders ernährt werden kann. Bei Bewegung wird die Synovia in den Knorpel massiert, wo der Stoffaustausch stattfindet.

Arthrose, Abbau des Gelenkknorpels

Bei Arthrose wird der Knorpel immer dünner, seine Oberfläche ist nicht mehr glatt, sondern aufgeraut. Der Verschleiss schreitet immer weiter voran, manchmal bis gar kein Knorpel mehr vorhanden ist. Dabei wird auch der darunterliegende Knochen in Mitleidenschaft gezogen. Unter der Druckbelastung kann er einbrechen, Zysten entstehen. An den Rändern wuchert der Knochen, um die Gelenkfläche zu vergrössern und die Druckbelastung besser zu verteilen. Bei Arthrose verdickt sich ausserdem die Gelenkkapsel.

Ursache

Die Ursachen für Arthrose sind vielfältig und häufig ist eine Kombination von verschiedenen Faktoren Auslöser der Erkrankung. Gerade bei der Fingerarthrose gibt es oft eine familiäre Häufung, was auf erbliche Faktoren hindeutet. Weiter können Überbelastungen z.B. bei repetitiven Arbeiten am Fliessband, beim Stricken oder grosse Belastungen bei gewissen Sportarten eine Arthrose begünstigen. Auch Verletzungen oder entzündliche Gelenkserkrankungen sind ungünstig für die Gesundheit des Knorpels.

Symptome

Arthrose äussert sich mit folgenden Symptomen, die einzeln und in verschiedenen Kombinationen, sowie in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten können:

  • Anlaufschmerzen, Bewegungs- und Ruheschmerzen
  • Schwellungen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Sichtbare Veränderung, Verdickung der Gelenke

Arthrose im Bereich der Hand

Wie oben erwähnt, kann die Arthrose jedes Gelenk treffen. Lernen Sie die häufigsten Formen der Arthrose im Bereich von Hand und Finger kennen.

Handgelenksarthrose

Arthrose im Handgelenk (Radiocarpalarthrose) ist in vielen Fällen auf eine vorangegangene Fraktur zurückzuführen. Sie kann das Gelenk zwischen Elle und Speiche betreffen, aber auch das Gelenk zwischen der Speiche und den Handwurzelknochen.

Daumensattelgelenk-Arthrose

Das Daumensattelgelenk wird vom ersten Mittelhandknochen und dem grossen Vieleckbein, einem Handwurzelknochen, gebildet. Da die Berührungsfläche der beiden Knochen relativ gering ist, verfügt das Gelenk über eine grosse Bewegungsfreiheit. Diese lockere Verbindung scheint mit ein Grund zu sein, weshalb das Daumensattelgelenk besonders häufig von Arthrose betroffen ist. Ausserdem wird der Daumen beim Greifen stark belastet.

Arthrose der Finger

Fingerarthrose betrifft meist mehrere Gelenke. Man spricht deshalb auch von einer Polyarthrose. Fast immer sind die Fingerend- und Fingermittelgelenke betroffen, selten die Fingergrundgelenke.

Arthrose der Handwurzelknochen

Die Handwurzel besteht aus acht kleinen Knochen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die gesamte Handwurzel ist mit festen Bändern relativ stabil verbunden und weist nur eine geringe Beweglichkeit auf. Trotzdem kann es in den einzelnen Gelenken zu arthrotischen Veränderungen kommen.

Therapie

Die Behandlung der Arthrose richtet sich immer nach dem Patienten, denn die Schmerzlinderung ist das oberste Ziel der Therapie. Leidet ein Betroffener unter starken Schmerzen, ist eine umfassende Therapie notwendig, selbst wenn der Knorpelverschleiss noch nicht sehr weit vorangeschritten ist. Stärke der Beschwerden und Stadium der Erkrankung müssen nämlich bei Arthrose nicht miteinander korrelieren. Es gibt Patienten mit fortgeschrittener Arthrose die kaum Schmerzen haben und umgekehrt. Folgende Therapiemassnahmen stehen zur Verfügung.

Bandagen und Orthesen

Orthopädische Hilfsmittel lindern Schmerzen bei Arthrose. Je nach Intensität der Beschwerden eignet sich eine Bandage oder Orthese. Lernen Sie die verschiedenen Arten kennen.

Kompressionsbandage

Die meisten Bandagen sind aus elastischem Material gefertigt, das eine vordefinierte Kompression auf das Gewebe ausübt. Kompression fördert die Durchblutung und verbessert die Propriozeption (Lagewahrnehmung), was zu einer sofortigen Schmerzlinderung führt. Weiter werden Schwellungen reduziert. Manche Bandagen verfügen ausserdem über eine Schiene um die Bewegung des Gelenks leicht einzuschränken. Geeignete Modelle bei Arthrose:

Bort Select ManuZip Handgelenkbandage

Select ManuZip: Die Handgelenkbandage von Bort ist dank Reisverschluss einfach und schmerzfrei anzuziehen. Hochwertiges Material sorgt für besten Tragekomfort bei Langzeitanwendung. Timbrell care Garn mit antibakterieller Wirkung beugt die Entstehung von unangenehmen Gerüchen vor. Eine Schiene, sowie ein frei positionierbares Stabilo-Band ermöglichen eine individuelle Therapie bei mittlerem Stabilitätsgrad. Die seitliche Pelotte massiert und entlastet das Handgelenk.

ManuTrain: Die Bauerfeind Handgelenkbandage massiert das Gelenk mit zwei grossflächigen Pelotten. Der Innenhandstab kann in die Bandage eingesetzt werden, um die Bewegungsfreiheit leicht einzuschränken. Wird er entfernt, ist der volle Bewegungsumfang möglich.

Daumenbandage & Orthesen

Orthesen schränken die Bewegung im Gelenk (fast) vollständig ein. Schmerzen werden schnell gelindert und unangenehme Bewegungen verhindert. Entzündungen bekommen ruhe und können abklingen. Ausserdem können Orthesen in der Nacht eingesetzt werden um das Gelenk sicher zu lagern, damit man nicht von den Schmerzen aufgeweckt wird.

Push Ortho Daumenorthese: Die schlanke Daumenorthese von Push stellt nur das Daumensattelgelenk ruhig, während die weiteren Daumen- und Fingergelenke uneingeschränkt sind. Dank des schlanken, wasserabweisenden Materials ist die Orthese bestens für die regelmässige Anwendung im Alltag geeignet. Man brauch sie auch zum Händewaschen nicht auszuziehen.

Generation Daumenschiene: Weiches, gepolstertes Material macht diese Orthese besonders komfortabel. Stabile Schienen halten den Daumen zuverlässig ruhig. Ein spezielles Schnürsystem erleichtert das Anziehen.

Manu(Rhizo)Loc: Die komfortable ManuLoc Orthese ist im Alltag einfach anzuwenden und stabilisiert das Handgelenk zuverlässig. In der Ausführung ManuRhizoLoc wird der Daumen mit eingeschlossen und ebenfalls ruhiggestellt.

ManuRhizoLoc long Plus: Die Daumen-Hand-Orthese stellt das Handgelenk vollständig ruhig, Bewegungen des Daumens und der Finger werden verhindert. Die weich gepolsterte Orthese bietet Tag und Nacht besten Komfort und maximale Sicherheit. Dank modularem Aufbau lässt sie sich den verschiedenen Formen der Arthrose und der Schmerzintensität anpassen. Die Daumenstütze, sowie die Fingerauflage können bei Bedarf entfernt und wieder angebracht werden.

PSB-Daumenbandage: Schmerzen bei Daumenarthrose lassen sich mit der PSB Bandage lindern. Sie stabilisiert das Daumengrund- und Sattelgelenk, ohne sie vollständig ruhigzustellen. Dank dünnem Material stört die Bandage nicht und die Funktion der Hand bleibt weitgehend erhalten. (Artikel ausser Handel).

Nicht konstant ruhigstellen

Orthesen sind ideal für die Nachtlagerung oder um das Gelenk bei starken Schmerzen zu entlasten. Von einer konstanten Ruhigstellung ist bei einer Arthrose aber dringen abzuraten. Der Knorpel braucht Bewegung um ernährt zu werden.

Weitere therapeutische Massnahmen

TENS: Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist eine medikamentenfreien Behandlungsmethode gegen Schmerzen. Leichte elektrische Impulse die durch die Haut geleitet werden, blockieren die Schmerzweiterleitung. Die Wirkung hält oft für mehrere Stunden an.

Wärme-Kälte-Therapie: Das Auflegen von kühlen oder warmen Lappen kann bei Arthrose angenehm sein. Mit der BodyIce Bandage ist das wärmen oder kühlen des Gelenks jetzt noch einfacher.

Bewegung: Gezielte Bewegungsübungen und ein leichtes Krafttraining helfen den Knorpel gesund zu halten und die Gelenke muskulär zu stabilisieren. Therapieknete unterstützt Sie beim gezielten üben.

Medikamente: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, welche Präparate sich für Sie eignen.

Operationen: Heute können fast alle Gelenke durch eine Endoprothese ersetzt werden. Bei starkem Knochenverschleiss können einzelne Gelenke auch versteift, oder Knochenteile operativ entfernt werden. Befragen Sie dazu Ihren Arzt.

Viele Hilfsmittel für die Behandlung der Arthrose finden Sie bei Sanihaus.

Handgelenkbandagen