Der Skidaumen beschreibt die häufige Verletzung des ellenseitigen Bandes am Daumen-Grundgelenk. In der Fachsprache heisst der Skidaumen ulnare Kollateralband-Ruptur. Meist entsteht ein Skidaumen durch Gewalteinwirkung. Der Daumen wird dabei nach aussen abgeknickt und das innenseitige (ulnare) Band reisst. Häufigster Auslöser ist ein Sturz auf die Hand mit abgespreiztem Daumen. Warum aber heisst dieses Krankheitsbild Skidaumen? Bleibt der Skistock beim Fahren im Boden stecken, so zieht er den Daumen nach aussen weg. Das Seitenband reisst in der Regel weit distal, also gegen die Fingerspitze zu. Gelegentlich kann es auch zu einem knöchernen Ausriss kommen, dies kann im Röntgenbild erkannt werden.
Symptome des Skidaumens
Nach der Verletzung bildet sich eine Schwellung mit Bluterguss über dem Daumen-Grundgelenk, Schmerzen treten auf. Typisch ist ein deutlicher Druckschmerz über dem ulnaren Seitenband, zusätzlich zeigt sich eine Instabilität. Es wird immer eine Vergleichsprüfung mit der Gegenseite durchgeführt. Lässt sich der verletzte Daumen mehr als 30° weiter als auf der gesunden Seite aufklappen, ist eine Bandverletzung gesichert. Die Untersuchung soll in leichter Beugung des Daumens erfolgen, das sonst akzesorische Bänder das Resultat verfälschen.
Früher wurde oft die gehaltene Aufnahme gemacht. Dabei wird der Daumen nach aussen aufgeklappt und gleichzeitig ein Röntgenbild angefertigt. Aufgrund der schlechten Aussagekraft wird heute meist darauf verzichtet. Bei Verdacht auf einen Skidaumen sollte jedoch immer ein konventionelles Röntgen durchgeführt werden, damit Frakturen oder ein knöcherner Bandausriss ausgeschlossen werden können.
Therapie des Skidaumens
Der Daumen soll sofort nach der Verletzung ruhiggestellt werden. Dazu kann eine Gipsschiene angefertig oder eine vorkonfektionierte Daumenbandage, wie die PSB Daumen-Bandage verwendet werden. Kühlung und Hochlagerung helfen die Schwellung zu reduzieren, Schmerzmittel sind meist nur zu Beginn nötig.
Liegt ein echter Skidaumen vor, also eine klinisch nachgewiesene Instabilität im Daumengrundgelenk, so ist eine Operation nötig. Wir der Eingriff unterlassen, so entsteht fast immer eine chronische Instabilität mit Folgeproblemen. Die abgerissenen Fasern verkürzen sich und vernarben, daher ist die Operation idealerweise frühzeitig durchzuführen.
Bei der Operation wird das Daumen-Grundgelenk eröffnet und das Ausmass der Verletzung beurteilt. Gerissene Fasern werden genäht, knöcherne Ausrisse werden mit speziellen Knochenankern refixiert. Nach der Operation wird der Daumen während zwei Wochen in einer Gipsschiene gelagert. Ist die Wundheilung abgeschlossen, so wird auf eine Orthese (z.B. PSB Daumenbandage, erhältlich im Sanihaus) gewechselt. Die Daumenbandage soll für weitere vier Wochen getragen werden, damit das Seitenband ausheilen kann. Erst dann erfolgt die stufenweise Steigerung der Belastung. Sportliche Aktivitäten, wo der Daumen exponiert ist sollen für mindestens drei Monate unterlassen werden.
Liegt bereits eine chronische Instabilität vor, so wird die Bandplastik mittels Sehnentransplantat empfohlen.
Welche Bedeutung hat ein Skidaumen?
Die Funktion der menschlichen Hand und insbesondere des Daumens ist einzigartig. Der Daumen kann den Langfingern gegenübergestellt werden und ermöglicht so ein optimales Greiffen von Gengenständen aller Art. Das Greiffen mit dem Zangengriff ist allerdings nur bei stabilem Daumen-Grundgelenk möglich. Beim Skidaumen kommt es bei vielen Tätigkeiten zum Wegklappen des Daumens, so dass einfache Aufgaben kaum mehr durchführbar sind.
Bei bestehendem Skidaumen (chronische Instabilität) kommt es zudem zur unphysiologischen Abnutzung im Grundgelenk. Es entsteht eine Arthrose. Die Schmerzen stehen dabei im Vordergrund, die Funktion des Gelenks geht verloren.
Am Daumen-Grundgelenk gibt es zwar noch weitere Bänder, welche jedoch nicht für ausreichend Stabilität sorgen.
Bei Sanihaus finden Sie zahlreiche Daumenbandagen für die Behandlung des Skidaumens.