Die distale Radiusfraktur ist die häufigste Fraktur des erwachsenen Menschen und macht ca. einen Viertel aller Frakturen aus. Radius steht für die Speiche, distal bedeutet, dass der Bruch nahe am Handgelenk gelegen ist. Oft wird die distale Radiusfraktur auch als Vorderarmbruch bezeichnet, was nicht ganz korrekt ist, da die Elle nicht beteiligt ist. Reicht der Bruch bis ins Gelenk, so kann auch von einer Handgelenksfraktur gesprochen werden. Ursache der distalen Radiusfraktur ist meist eine direkte Gewalteinwirkung, z.B. ein Sturz auf die Hand.
Die Radiusfraktur-Typen
Ist die Hand beim Sturz in gestreckter Stellung, so entsteht die häufige Colles-Fraktur, dabei rutschen die Bruchteile in Richtung Handrücken ab. Ist die Hand während dem Ereignis gebeugt, so kommt es zur selteneren Smith-Fraktur mit Abkippung der Bruchfragmente zur Handfläche. Weiter gibt es die Chauffeur-Fraktur, bei welcher es zum Abriss des Griffelvortsatzes des Radius kommt, sowie die Barton-Fraktur, welche im Gelenk verläuft. Ist zusätzlich eine Luxation der Elle im Ellbogengelenk festzustellen, so entsteht das Bild der Galeazzi-Fraktur. Die verschiedenen Fraktur-Typen sind teilweise ineinander Übergehend, eine klare Zuordnung kann erschwert sein. Ist die Haut über dem Befund intakt, so spricht man von einer geschlossenen Fraktur, bei Eröffnung handelt es sich um eine offene Fraktur. Offene Frakturen müssen so gut wie immer operativ behandelt werden.
Untersuchung und Abklärung
Meist lässt bereits der Unfallhergang auf die Art der Fraktur schliessen, Schmerzen stehen zu Beginn im Vordergrund. Oft bildet sich sofort nach dem Unfallereigniss eine deutlich sichtbare Schwellung über der betroffenen Stelle, später kann sich ein Hämatom bilden. Üblicherweise berichten Patienten über ein Instabilitätsgefühl der Hand. Bei der Untersuchung sollen immer Durchblutung, Motorik und Sensibiltät geprüft werden, so kann eine Mitverletzung von Nerven und Gefässen frühzeitig festgestellt werden. Anschliessend erfolgt die Anfertigung von Röntgenbilder zur genauen Beurteilung des Fraktur-Typs. Heute ist es nicht selten, dass ein CT durchgeführt wird.
Therapie
Betrifft die Fraktur nicht das Gelenk und stehen die Fragmente in normaler Position, so kann eine konservative Thearpie erfolgen. Der Arzt richtet den Bruch auf und fixiert den Unterarm für eine Woche im provisorischen Gips um danach einen definitiven Gips für drei Wochen anzulegen. Während dieser Zeit sollen regelmässig Röntgenkontrollen durchgeführt werden, um ein Abrutschen der Bruchteile sofort zu erkennen. Anschliessend ist eine Handgelenkschiene zur Schohnung empfehlenswert. Offene Frakturen, oder Frakturen mit Beteiligung der Gelenksfläche werden meist operativ versorgt, es stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Versorgung mit Platten und Schrauben oder aber mit Drähten. Auch nach einer operativ versorgten Radiusfraktur soll das Handgelenk mit einer Schiene gestützt werden. Bei Sanihaus finden Sie die passenden Handgelenksschienen, z.B. die Ortho Manu Optima.
Aufgrund der Schwellung kann es zu einer Einengung des Karpaltunnels kommen, es entsteht ein traumatisches Karpaltunnelsyndrom.
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