Einweghandschuhe im Beruf und zu Hause

Bei Sanihaus.ch finden Sie eine grosse Auswahl an Einweghandschuhen. Nicht nur in der Arztpraxis und im Pflegebereich finden die Gummihandschuhe Anwendung, sie sind auch in andern Berufen mit Kontakt zu Menschen, Lebensmitteln oder Chemikalien und manchmal sogar im Haushalt nützliche Helfer.

Einweghandschuhe

Einweghandschuhe für medizinische Anwendung

In Arztpraxen, Spitälern oder Pflegeeinrichtungen sind Einweghandschuhe unverzichtbar. Sie schützen den Anwender vor Kontakt mit Krankheitserregern. Vor allem beim möglichen Kontakt mit Körperflüssigkeiten werden die Handschuhe zum eigenen Schutz getragen. Auch beim möglichen Kontakt mit Körperausscheidungen sind Handschuhe ein wichtiger Schutz fürs Gesundheitspersonal.

Manchmal geht es aber nicht nur um den Schutz des Gesundheitspersonals, sondern auch um bestmögliche Hygiene für den Patienten. Bei Operationen und andern invasiven Eingriffen wie dem Legen von Harnwegskathetern, werden deshalb sterile Einmalhandschuhe benötigt.

Einweghandschuhe für die Lebensmittelverarbeitung

Bei der Verarbeitung, Zubereitung und Abgabe von Lebensmitteln verhindern Einweghandschuhe, dass Keime von der Haut auf die Nahrung gelangen und so den Verzehrer gefährden. Insbesondere, wenn Wunden an den Händen vorhanden sind, stellen Handschuhe eine unverzichtbare Barriere zum Schutz der Lebensmittel dar.

In der lebensmittelverarbeitenden Industrie sind nur blaue Einweghandschuhe gestattet. Blau kommt in Lebensmitteln natürlicherweise nicht vor. Das heisst, ein verlorener Handschuh oder Stücke davon, wären beim Essen sofort von blossem Auge erkennbar.

Gummihandschuhe bei Reinigungsarbeiten

Reinigungsmittel greifen die Haut an und können bei regelmässigem Kontakt zu Ausschlägen und Allergien führen. Zur persönlichen Schutzausrüstung von professionellen Reinigungskräften gehören deshalb Gummihandschuhe. Die Schutzwirkung von dünnen Einweghandschuhen ist hier allerdings beschränkt, sodass für Reinigungsprofis dicke, wiederverwendbare Handschuhe empfohlen werden. Einweghandschuhe sind einerseits anfällig auf Risse und Löcher, andererseits, werden sie von manchen Chemikalien schon nach kurzer Zeit durchdrungen.

Auch im Haushalt nützlich

Im Haushalt ergeben sich immer wieder Situationen, in denen man froh ist, wenn eine Packung Einweghandschuhe bereitsteht. Wenn man Kot von Haustieren aufputzen, trotz Wunde am Finger essen zubereiten, oder nach einer überstandenen Erkrankung das Badezimmer reinigen will, machen Einweghandschuhe auch im privaten Bereich durchaus Sinn. Voraussetzung ist eine korrekte Anwendung.

Die richtigen Handschuhe wählen

Einweghandschuhe werden in verschiedenen Farben, Grössen und aus diversen Materialien angeboten. Nur wer die Handschuhe richtig wählt, hat den bestmöglichen Schutz.

  • Farbe: Während Untersuchungshandschuhe in der Praxis meist weiss sind, müssen für die Lebensmittelverarbeitung blaue Handschuhe getragen werden. Bei Friseuren oder Tattoo-Studios sind schwarze oder violette Handschuhe sehr beliebt. Achten Sie bei der Wahl der Farbe immer auf allfällige Vorschriften für Ihre Branche.
  • Grösse: Die Handschuhgrösse wird durch messen des Handumfangs oder der Handbreite bestimmt. Einweghandschuhe sollten exakt an der Hand anliegen, aber bei neutraler Handstellung nicht spannen.
  • Sterilität: Die meisten Einweghandschuhe sind unsteril und beidseitig tragbar. Sie werden in Boxen zu 100 Stück geliefert. Sterile Handschuhe, wie man sie z.B. bei Operationen braucht sind paarweise verpackt und häufig auch anatomisch geformt.
  • Material: Einweghandschuhe werden aus Nitril, Latex oder Vinyl hergestellt. Welches Material sich eignet, hängt einerseits vom Anwendungsgebiet ab, andererseits, von persönlichen Vorlieben oder auch allfälligen Unverträglichkeiten.

Latexhandschuhe

Latex bietet den Vorteil, dass es sehr elastisch und gegenüber Säuren und Laugen beständig ist. Das Tastgefühl ist mit Latexhandschuhen sehr gut, was medizinische Untersuchungen erleichtert. Da Latex Allergien auslösen kann, eignet es sich nicht für alle Personen. Beim Umgang mit Lebensmittel können Öle die allergenen Latexproteine aus dem Material lösen und auf die Nahrung übertragen. Hier wird deshalb von Latexhandschuhen abgeraten.

Nitrilhandschuhe

Nitril ist gegenüber Ölen, Fetten und vielen Chemikalien beständig. Ausserdem sind Nitrilhandschuhe gut hautverträglich und passen sich der Hand exakt an, sodass sie in vielen Bereichen gerne eingesetzt werden.

Vinylhandschuhe

Vinylhandschuhe sind angenehm zu tragen und dank hoher Transparenz unauffällig. Sie können für medizinische Untersuchung oder Reinigungsarbeiten eingesetzt. Für die Verarbeitung von Lebensmitteln sind Vinylhandschuhe nicht gut geeignet, da sich beim Kontakt mit Ölen die Lösungsmittel aus dem Vinyl lösen können und die Lebensmittel in einer grenzwertüberschreitenden Menge kontaminieren.

Normen bei Einweghandschuhen

  • DIN EN 374: Nach DIN EN 374 geprüfte Einweghandschuhe bieten Schutz vor gefährlichen Chemikalien und Mikroorganismen. Bei der Prüfung werden die Handschuhe mit 18 verschiedenen Säuren, Basen Ketonen, Alkoholen und andern Chemikalien getestet.
  • EN-455: Die EN 455 legt Anforderungen im Bezug auf Dichtheit, physikalischen Eigenschaften, biologischer Bewertung und Mindesthaltbarkeit von medizinischen Einweghandschuhen fest.
  • Klasse 1: Die Schutzkategorie oder Klasse gibt an, für welche Risikobereiche die Schutzhandschuhe geeignet sind. Klasse 1 eignet sich für Einsatzgebiete mit geringem Risiko.

Gummihandschuhe richtig anwenden

Nur wenn Gummihandschuhe richtig angewendet werden, bieten sie die gewünschte Schutzwirkung und garantieren die nötige Hygiene im Umgang mit Patienten, Lebensmitteln oder Chemikalien.

Einmalhandschuhe anziehen

  1. Achten Sie auf kurze, gepflegte Fingernägel und ziehen Sie Schmuck wie Fingerringe, Armreifen oder Uhren aus.
  2. Waschen oder desinfizieren Sie die Hände gründlich und lassen sie sie trocknen.
  3. Handschuhe so weit wie möglich locker überstreifen.
    Hand- und Armbereich mit dem Daumen innen und den Fingern aussen festhalten und sorgfältig bis zum Handgelenk nach oben ziehen.
  4. Falls nötig, noch die einzelnen Finger richten.

Einweghandschuhe ausziehen

  1. Mit einer Hand den Handschuh der andern Hand im hinteren Bereich der Handfäche greifen und anheben.
  2. Handschuh ganz von der Hand streifen und weiterhin festhalten.
  3. Mit der jetzt nackten Hand in den Schaft des zweiten Handschuhs greifen und den Handschuh abziehen. Dabei den Handschuh über den andern, festgehaltenen Handschuh stülpen, bis er vollständig bedeckt ist.
  4. Handschuhe vorschriftsgemäss in einem geschlossenen Behälter entsorgen.
  5. Hände waschen oder desinfizieren.

Häufigste Fehler im Umgang mit Handschuhen

Beim An- und Ausziehen von Einweghandschuhen werden häufig folgende Fehler gemacht:

  • Hände nicht desinfizieren: Vor- und nach dem Anziehen von Einweghandschuhe müssen die Hände unbedingt desinfiziert werden. Das schützt einerseits die Handschuhe vor einer Kontamination. Andererseits werden die eigenen Hände geschützt, denn im feucht-warmen Milieu unter den Handschuhen vermehren sich Keime besonders schnell.
  • Handschuhe zu sehr dehnen: Werden Handschuhe überdehnt, reissen sie im besten Fall sofort und man kann sie ersetzen. Ungünstiger ist es, wenn der Handschuh unbemerkt undicht wird, oder während der Anwendung oder dem Ausziehen reisst.
  • Haut mit Handschuhen berühren: Wer den Umgang mit Gummihandschuhen nicht gewohnt ist, macht häufig den Fehler, sich mit Gummihandschuhen anzufassen, z.B. sich an der Nase zu kratzen. Aber auch Profis im Krankenhaus passieren unbeabsichtigt Fehler. Einer der häufigsten ist es, beim Ausziehen mit der behandschuhten Hand in den Schaft des andern Handschuhs zu greifen.